PTBS: Raus aus dem Schatten

Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sind als Erkrankung ein nicht zu vernachlässigendes Übel im Soldatenberuf. Wenn der Kampf im Kopf nach dem Einsatz weitergeht, ist eine umfassende Betreuung gefragt. Neueste Zahlen sprechen für die Strategie der Bundeswehr im Umgang mit der Krankheit.

Als Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag gab die Bundesregierung bekannt, dass die Fallzahlen der PTBS-Behandlungen zuletzt wieder leicht gestiegen sind. Innerhalb des ersten Halbjahres wurden 81 Fälle von PTBS und versuchter Selbsttötung neu diagnostiziert, gegenüber 73 Fällen im Vorjahreszeitraum. 

Mehr Sensibilität für das Thema 

Diese Entwicklung ist aber nicht gleichzusetzen mit einer Mehrbelastung der Soldatinnen und Soldaten. Vielmehr zeugt die erhöhte Fallzahl von einer größeren Transparenz im Umgang der Bundeswehr mit dem Thema sowie einer gestiegenen Bereitschaft in der Truppe, sich dem Thema zu öffnen, sei es als Betroffener oder innerhalb des kameradschaftlichen Umfeldes.  

Von App bis Selbst-Test: Angebote in der Truppe 

So verweist das BMVg auf die vielfältigen Angebote, die mittlerweile in der Truppe etabliert sind. Dazu gehören etwa die App „Coach PTBS“, die seit 2016 zur Einsatzvor- und nachbereitung zur Verfügung steht und bereits über 13.000-mal installiert wurde. 

Daneben gibt es die Anfang 2020 überarbeitete Website „www.PTBS-hilfe.de”. Sie beinhaltet u.a. einen psychometrischen Selbst-Test, wodurch zu einer Sensibilisierung und Entstigmatisierung beitragen wird. 

Ebenso stehen mittlerweile an der Offizierschule des Heeres, an der Führungsakademie der Bundeswehr und an der Sanitätsakademie der Bundeswehr Unterrichtsabschnitte für den Umgang mit psychischen Erkrankungen auf dem Lehrplan.  

Möglichst kurze Bearbeitungszeit 

Zufrieden zeigt sich das BMVg zudem darin, dass inzwischen beinahe alle Wehrdienstbeschädigungsverfahren unabhängig von der Gesundheitsstörung innerhalb eines Jahres bearbeitet werden können.