Auftakt in die TV-L Tarifrunde 2025/2026: 7 Prozent mehr Geld, mindestens 300 Euro

Die Gewerkschaften dbb und ver.di haben ihre Forderungen für die Einkommensrunde 2025/26 für die Beschäftigten der Länder vorgestellt (mit Prognosetabellen).

Auftakt in die TV-L Tarifrunde 2025/2026

Am 17. November 2025 haben der dbb-Bundesvorsitzende Volker Geyer und der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke ihre Forderungen für die kommende Einkommensrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bekanntgegeben.

Verhandelt wird für etwa 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder mit Ausnahme des Bundelandes Hessen, das nicht der TdL angehört und eigenständige Tarifgespräche führt. 

Erhöhung der Entgelte

Zentrales Anliegen der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ist die Einkommenserhöhung für die Tarifbeschäftigten:

  • Die Tabellenentgelte sollen um 7 Prozent bei einem Mindestbetrag von 300 Euro monatlich angehoben werden.
  • Die Zeitzuschläge sollen um 20 Prozentpunkte steigen.
  • Die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden, Praktikantinnen und Praktikanten sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden.

Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Prognosetabellen bei Umsetzung der Gewerkschaftsforderungen

Wie würden die neuen Entgelttabelle aussehen, wenn die Arbeitgeberseite dieser Entgelterhöhung zustimmen sollte?

Eine Prognosetabelle für die Beschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 15 finden Sie hier.

Eine Prognosetabelle für Pflegekräfte finden Sie hier. 

Eine Prognosetabelle für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst finden Sie hier.

Übertragung auf Beamtinnen und Beamte

Ein weiteres wesentliches Anliegen von dbb und ver.di ist die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich. Hiervon würden die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten der Länder und Kommunen profitieren; ebenso die Versorgungsempfänger.

Mehrkosten von bis zu 12,6 Milliarden Euro

Für Andreas Dressel, TdL-Verhandlungsführer und Finanzsenator Hamburgs, seien die Forderungen der Gewerkschaften überzogen. Der Mindestbetrag von 300 Euro hätte für rund 860.000 Beschäftigte Lohnerhöhungen von bis zu 12,3 Prozent zur Folge.

Die Mehrkosten für die Länder würden sich alleine im Tarifbereich auf 4 Milliarden Euro belaufen, bei Übernahme des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich lägen sie bei rund 12,6 Milliarden Euro. 

Verhandlungstermine der Tarifrunde

Die Tarifrunde beginnt am 3. Dezember 2025 in Berlin und soll am 15. und 16. Januar 2026 sowie am 11. und 12. Februar 2026 in Potsdam fortgesetzt werden.

Nach Ansicht von Andreas Dressel seien schwere Verhandlungen zu erwarten, da von den Gewerkschaften unrealistische Ziele ausgerufen wurden.

Für die Gewerkschaften seien Lohnsteigerungen von sieben Prozent erforderlich, damit der öffentliche Dienst attraktiv bleibe.


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