Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands André Wüstner warnt davor, dass Deutschland nicht ausreichend für einen möglichen Konfliktfall gerüstet ist.
Politik muss tätig werden
Er fordert die Politik dazu auf, sich mit der Thematik der Wehrhaftigkeit und Verwundbarkeit Deutschlands mehr zu beschäftigen. Bund sowie Länder sollen sich viel intensiver um mögliche Szenarien wie Angriffe auf kritische Infrastruktur, Wasser- und Stromversorgung und Terroranschläge kümmern.
Denn Wüstner sieht Putin als reale Gefahr: „Um es deutlich zu sagen: Wir befinden uns in der gefährlichsten Phase seit dem Ende des Kalten Krieges“.
Bundeswehr muss gestärkt werden
Um dem Vorzubeugen, will Wüstner Bundeswehr, Polizei, Bundesnachrichtendienst sowie Verfassungsschutz stärken. Er kündigte an, über Methoden nachzudenken, um wieder mehr Personal zu gewinnen. Dafür möchte er an Schulen über den Wehrdienst informieren und diesen bewerben.
In Baden-Württemberg darf gegenwärtig nicht in Klassen für die Bundeswehr geworben werden. Es ist lediglich erlaubt, auf Einladung in den Schulen über sicherheitspolitische Fragen zu diskutieren. Ein bundesweites Verbot liegt jedoch nicht vor.
Wiedereinführung der Wehrpflicht als Option
Außerdem legt der Verbandschef Nahe, die Diskussion über die Wiedereinführung der Wehrpflicht wieder aufzunehmen. „Gelingt es der Bundesregierung nicht, die Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr zu stärken“, so Wüstner, „werden wir nicht darum herumkommen, uns mit Konzepten des Dienstjahres oder der Wehrpflicht erneut auseinanderzusetzen.“