Keine MINT-Berufe im öffentlichen Dienst

„MINT“ – das ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mehr als 9,52 Millionen Menschen arbeiten in einem MINT-Beruf. Allerdings nicht besonders viele im öffentlichen Dienst.

Laut Friedhelm Schäfer, stellvertretender Vorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion, studieren weitaus zu wenig Menschen in diesen Bereichen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte er, dass der öffentliche Dienst gerade dort in einer starken Konkurrenzsituation mit der freien Wirtschaft stehe, in der oftmals deutlich mehr gezahlt werde als in der Verwaltung.

Mangelberufe seien Ingenieure, IT-Experten und Ärzte. Geisteswissenschaftler würden hingegen eher den Weg in den öffentlichen Dienst finden.

Der öffentliche Dienst erwarte Masterabsolventen für den Höheren Dienst und Bachelor-Absolventen für den gehobenen Dienst. Eine Absenkung der Zugangsvoraussetzungen zur Nachwuchsgewinnung komme für Friedhelm Schäfer nicht in Betracht. Die Qualität, die im öffentlichen Dienst gebraucht werde, sollte nicht durch Absenkung von Zugangsvoraussetzungen gefährdet werden.

Allerdings muss die Situation differenziert betrachtet werden. Wenn beispielsweise im Bereich Datensicherheit ein Hacker gebraucht werde, der nur über einen Hauptschulabschluss verfüge, „dann werden wir Wege finden, um den zu bekommen“, so Friedhelm Schäfer. Mit mehr Geld könne dieser allerdings nicht gelockt werden, sondern mit spannenden Tätigkeiten. „Und man kann ihm sicherlich auch auf dem Weg einen Einstieg ermöglichen, der eine Bezahlung organisiert, die nicht eigentlich seinem Hauptschulabschluss entsprechen würde.“

Quelle: Das vollständige Interview