Werden die Streitkräftebasis und der Sanitätsdienst als eigenständige Organisationsbereiche aufgelöst? Offenbar gibt es im Bundesministerium der Verteidigung Pläne, die Organisation der Truppe radikal zu verändern.
Lange Zeit gab es bei der Bundeswehr drei Teilstreitkräfte. Das Heer, die Marine, die Luftwaffe. Hinzu kamen die Organisationsbereiche Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis. Im Jahr 2017 kam noch das Kommando Cyber- und Informationsraum als weiterer eigener Organisationsbereich hinzu.
Nach Plänen aus dem BMVg drohen nun dem Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis als eigenständige Organisationsbereiche das Aus. Die Verteidigungsministerin möchte im Zuge einer neuen Bundeswehr-Reform die beiden Teilstreitkräfte auflösen. Davon betroffen wäre ca. 60.000 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wasserkopf abbauen
Grund für diese Ankündigung sind vorgeblich verkrustete Strukturen und der Wasserkopf in der Verwaltung, den die Bundeswehr aufgebaut hat. Beide waren zuletzt häufiges Ziel von Kritik. Im Angesicht wachsender globaler Herausforderungen soll die Bundeswehr nun agiler werden, was in der Vergangenheit nicht immer gelang.
Was passiert mit den Soldatinnen und Soldaten?
Was jedoch mit den 60.000 Angehörigen dieser Teilstreitkräfte geschieht, ist durch die Ankündigung des Plans freilich nicht entschieden. Die Aufgaben, die diese erledigen, sind durch eine mögliche Reform nicht verschwunden. Die Bundeswehr benötigt ja Experten, die sich um den Sanitätsdienst und die Logistik kümmern. Auch nach einer Reform wird der Verwaltungsaufwand groß sein. Eine wie auch immer geplante Reform der Organisation der Bundeswehr muss diese Frage zufriedenstellend lösen.