Depressionen: Stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen stark gestiegen

Die Zahl der Klinikaufenthalte von Kindern und Jugendlichen wegen Depressionen ist innerhalb von fünf Jahren um 24 Prozent gestiegen.

Ausgewertet wurden die Zahlen aus den Jahren 2015 und 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter der pandemiebedingten Isolation durch Kontaktsperren und Homeschooling. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Zahl der stationären Behandlung von Kindern und Jugendlichen infolge einer Depression mittlerweile noch einmal zugenommen hat. 

2019 wurden 18.000 Kinder und Jugendliche mit Depressionen stationär behandelt

Die Zahl der Patientinnen und Patienten unter 18 Jahren, die 2019 in Deutschland mit Depressionen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, lag laut Statistischem Bundesamt bei 18.000. Im Jahr 2015 waren es noch 14.500. Das entspricht einem überdurchschnittlichen Anstieg von 24 Prozent.

Zum Vergleich: Betrachtet man die Zahl aller Patientinnen und Patienten in dieser Zeit, ergibt sich eine Zunahme von einem halben Prozent (2015: 263.000 Patientinnen und Patienten, 2019: 264.000 Patientinnen und Patienten). Vor allem Frauen sind mit 61 Prozent von stationär behandelten Depressionen betroffen.

Auch die Zahl der Therapeutinnen und Therapeuten ist deutlich gestiegen

Eine deutliche Zunahme ist aber nicht nur bei den Patientinnen und Patienten sichtbar, sondern auch bei den Behandelnden. 2019 arbeiteten in Deutschland rund 48.000 Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten – 19 Prozent mehr als 2015.  

Davon waren drei Viertel in ambulanten psychotherapeutischen Praxen beschäftigt. Die restliche Anzahl der Therapeutinnen und Therapeuten verteilte sich auf sonstige (ambulante) Einrichtungen, Krankenhäuser, Vorsorge- und Reha-Einrichtungen oder Verwaltungen.