Demenz: Weniger Depressionen in häuslicher Umgebung

Rund 18 Prozent der über 80-Jährigen in Deutschland sind an Demenz erkrankt. Wo sie leben, wirkt sich stark auf ihre Lebenszufriedenheit aus.

18,6 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen über 80 Jahren leben in Deutschland in einem Alten- oder Pflegeheim, ein geringer Teil in alternativen Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und Wohnpflegegruppen. Der Großteil, nämlich knapp 70 Prozent, lebt in Privathaushalten.

Davon erhalten fast 38 Prozent keine Unterstützung – weder von ihren Angehörigen noch von einer Tagespflege oder einem ambulanten Pflegedienst.

Mehr Lebensqualität in den eigenen vier Wänden

Im Vergleich zu Demenzerkrankten, die in stationären Pflegeeinrichtungen untergebracht sind, schätzen Betroffene, die in den eigenen vier Wänden leben, ihre Lebensqualität viel höher ein. Das ist das Ergebnis der Studie „D80+ – Hohes Alter in Deutschland“. Abgefragt wurden dabei die Parameter Wohlbefinden, Depressivität, Lebenszufriedenheit und Autonomie.

Während Demenzerkrankte in stationären Pflegeeinrichtungen ihre Depressivität auf einer Skala von 1 (keine Symptome) bis 5 (ausgeprägte Symptome) bei durchschnittlich 2,7 einstuften, schätzten Betroffene ihre Depressivität bei 1,6 ein.

Verbesserungen für pflegende Angehörige

Um Hochaltrigen so lange wie möglich das Leben zu Hause zu ermöglichen, möchte die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag die Familienpflegezeit weiterentwickeln und eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige einführen.