Bundeswehr plant Milliardenbeschaffung von Leopard-Panzern und Boxern

Die Bundeswehr beabsichtigt, bis zu 1.000 neue Leopard-Kampfpanzer und 2.500 gepanzerte Radfahrzeuge vom Typ Boxer zu beschaffen. Mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Milliarden Euro verfolgt das Vorhaben das Ziel, die Anforderungen der NATO an die deutsche Verteidigungsfähigkeit zu erfüllen.

Hintergrund der Beschaffungsinitiative ist die Forderung der NATO an Deutschland, innerhalb des kommenden Jahrzehnts bis zu sieben Panzerbrigaden bereitzustellen. Diese Einheiten sollen Teil einer europäischen Initiative zur Stärkung der Abschreckung gegenüber Russland werden. Um diese Vorgabe zu erfüllen, werden laut Medienberichten mehrere hundert neue Leopard-Kampfpanzer sowie eine große Zahl weiterer Gefechtsfahrzeuge benötigt. 

Die geplante Beschaffung stellt eine drastische Aufstockung der derzeitigen Bestände dar. Derzeit verfügt die Bundeswehr über etwa 300 Kampfpanzer und weniger als 500 Boxer. Die neuen Fahrzeuge sollen von den Unternehmen KNDS Deutschland (für die Leopard 2) und Rheinmetall (für die Boxer) gefertigt werden. Ein genauer Zeitplan zur Lieferung der Fahrzeuge liegt noch nicht vor, erste Vertragsabschlüsse werden jedoch bis Jahresende angestrebt. 

Auswirkungen auf Rüstungsprojekte 

Die Entscheidung für eine großflächige Leopard-Beschaffung hat weitreichende Konsequenzen für andere Projekte, insbesondere für das europäisch-französische MGCS-Programm. Experten werten die Beschaffung als de-facto-Ende der geplanten Kampfpanzerplattform von MGCS. Bei den Schützenpanzern bleibt Deutschland offiziell beim Puma, jedoch ist laut Heereskreisen auch der Lynx als Alternative im Gespräch, insbesondere um Synergien mit anderen europäischen Partnern zu nutzen. 

Finanzierung und Umsetzung 

Die Panzerbeschaffung ist Teil eines umfassenden Verteidigungsausgabenprogramms der Bundesregierung. Der Haushalt 2025 sieht Ausgaben von rund 95 Milliarden Euro für Verteidigung vor. Bis 2029 sollen insgesamt 649 Milliarden Euro investiert werden, um das neue NATO-Ziel von fünf Prozent der Staatsausgaben für Verteidigung zu erreichen. Die Initiative steht unter der politischen Verantwortung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). 

Noch offen bleibt, wann die Fahrzeuge tatsächlich an die Truppe geliefert werden und wie die personelle Ausstattung für die geplante mehrfache Erhöhung der Bestände sichergestellt werden soll. Diese Punkte werden voraussichtlich in den kommenden Monaten weiter konkretisiert. 

Quellen: 

https://defence-network.com/bundeswehr-1-000-leopard-2-500-boxer/