Als Reaktion auf die angespannte Sicherheitslage in Osteuropa sendet die Bundeswehr ein Vorkommando nach Litauen, um die Ankunft einer kompletten Brigade vorzubereiten. Dieses Engagement soll die Nato-Ostflanke stärken und ein Zeichen der Solidarität mit den baltischen Staaten setzen.
Die Bundeswehr hat zu Beginn der Woche ein Vorkommando nach Litauen entsandt, um die Stationierung einer Kampfbrigade vorzubereiten. Dieser Schritt folgt als direkte Antwort auf die wachsenden Spannungen mit Russland nach dessen Angriff auf die Ukraine. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte die traditionelle Zuverlässigkeit Deutschlands in der NATO und dessen Rolle als Sicherheitsgarant, besonders für das Baltikum.
Vorbereitung der Stationierung
Eine Gruppe von etwa 20 Soldaten und Soldatinnen reiste am Montag nach Litauen, um logistische Aspekte wie Unterbringung und Infrastruktur für die zukünftige Brigade zu klären. Die Zusammenarbeit mit der litauischen Seite wird sich auf die Ausstattung der Kasernen und die Bereitstellung von Wohnraum und Betreuungseinrichtungen für Familien der Soldaten konzentrieren.
Pistorius bezeichnet Brigade als Meilenstein
Verteidigungsminister Pistorius bezeichnete die geplante Brigade als "Leuchtturm-Projekt der Zeitenwende" und zeigt sich entschlossen, die Truppe persönlich zu verabschieden. Die Bundeswehr wird fast 5.000 Soldaten für diesen Großverband bereitstellen, einschließlich Partnernationen, und ihn mit modernen Kampfpanzern ausstatten.
Unterstützung und Bedenken der FDP
Der FDP-Abgeordnete Nils Gründer, begrüßt die Verlegungspläne und sieht darin eine größere Verantwortungsübernahme Deutschlands für die Sicherheit Europas. Gleichzeitig mahnt er, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in Deutschland nicht leiden dürfe. Die Finanzierung der Brigade wirft jedoch Fragen auf, da hohe Investitionen erwartet werden und der Haushalt noch keine konkreten Zahlen ausweist.
Pläne für die Truppenverlegung
Die geplante Kampfbrigade soll sich auf Einheiten aus Bayern und Nordrhein-Westfalen stützen. Während einige Bundeswehrkräfte bereit sind, nach Litauen zu gehen, arbeitet das Verteidigungsministerium an Anreizen, um die Verlegung attraktiver zu gestalten. Dabei geht es um finanzielle Zulagen und die Möglichkeit für regelmäßige Heimreisen. Bis zum Sommer sollen diesbezüglich klare Bedingungen geschaffen werden, um eine Verpflichtung von Soldaten zu vermeiden.