BMVg organisiert sich neu

Angesichts gewachsener sicherheitspolitischer Herausforderungen passt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) erneut seine Struktur grundlegend an. Bereits in den Jahren 2023 und 2024 wurde im Zuge der Zeitenwende eine erste Reorganisation vorgenommen.

Ziel der aktuellen Maßnahme ist es, die strategische und militärische Führungsfähigkeit weiter zu stärken, die Beschaffung zu beschleunigen und den personellen sowie infrastrukturellen Aufwuchs der Bundeswehr effizient zu organisieren.

Künftig wird die Leitungsebene des BMVg durch drei beamtete Staatssekretäre gestärkt, anstatt wie bisher durch zwei. Nils Hilmer übernimmt als Stellvertreter des Ministers die Verantwortung für Personal, Infrastruktur, Haushalt und Verteidigungspolitik. Jens Plötner wird für Rüstung, Innovation und Cyber zuständig und soll insbesondere die Beschaffung beschleunigen. Jan Stöß verantwortet die Verwaltung inklusive Rechtspflege, Sicherheitsrecht und zentralen Dienstleistungen.

Stärkere Rolle des Generalinspekteurs

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, erhält einen zweiten Stellvertreter im Operativen Führungskommando sowie ein “Element Gesamtkonzeption/Planung militärische Verteidigung”. Zudem wird ihm ein Lage- und Führungszentrum zugeordnet, das die Leitung des Hauses in besonderen Lagen unterstützt. Die Hauptabteilung “Streitkräfte” bündelt fortan die Abteilungen Militärstrategie, Einsatz und Operationen sowie Einsatzbereitschaft und wird dem Generalinspekteur unterstellt.

Neue Abteilungsstruktur mit zwei Hauptabteilungen

Zum 1. Oktober 2025 reduziert sich die Zahl der Abteilungen von zehn auf acht, darunter zwei Hauptabteilungen: “Streitkräfte” und “Aufwuchs”. Die Hauptabteilung “Aufwuchs” ist für Personal, Infrastruktur und den neuen Wehrdienst zuständig und untersteht Staatssekretär Hilmer. Innovation und Cyber sowie Rüstung werden enger verzahnt und Plötner unterstellt. Die Abteilungen “Zentrales” und “Recht” werden Staatssekretär Stöß zugeordnet. Insgesamt wird die Struktur auf 25 Unterabteilungen gestrafft.

Dreistufige Umsetzung und Anpassung des Osnabrücker Erlasses

Die Umsetzung der Strukturreform erfolgt in drei Etappen: Zunächst wird der Leitungsbereich bis zum 27. August 2025 angepasst, die neuen Abteilungen folgen bis 1. Oktober. Danach überprüfen die Abteilungsleitungen ihre Zuständigkeiten, bevor zum 1. Januar 2026 finale Änderungen erfolgen. Der Osnabrücker Erlass wird durch einen Ergänzungserlass entsprechend fortgeschrieben.

Quellen: 

https://www.bmvg.de/de/presse/bmvg-richtet-sich-organisatorisch-neu-aus-5981760

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/strukturanpassungen-verteidigungsministerium-geplant-5980372