Anwerbung ausländischer Pflegekräfte

Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervorgeht zeigt das Programm „Triple Win“ Erfolg, bislang konnten ca. 3400 Fachkräfte in Deutschland vermittelt werden.

Es handelt sich um Pflegefachkräfte aus Bosnien und Herzegowina, von den Philippinen, aus Serbien und Tunesien. Rund 76 Prozent der Fachkräfte wurden in Krankenhäuser vermittelt, rund 22 Prozent in die Altenpflege. Der Anteil an Pflegekräften, die in die ambulante Pflege vermittelt wurden, lag bei einem Prozent.

Vermittlungsabsprachen für die Gewinnung von Pflegefachkräften bestehen aktuell mit Bosnien-Herzegowina, Indien (nur Bundestaat Kerala), Indonesien, Jordanien, Mexiko, Philippinen und Tunesien. Serbien hat sich aus dem Programm „Triple Win“ verabschiedet, von dort können aktuell keine Pflegekräfte mehr rekrutiert werden.

In Vietnam waren in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 168 junge Menschen für eine Pflegeausbildung in Deutschland angeworben worden, wie aus der Antwort weiter hervorgeht. Diese Fachkräfte werden wegen der nötigen Vorlaufzeiten voraussichtlich erst ab Ende 2022 in Jobs vermittelt.

Bundesregierung setzt auf die Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland

Die Bundesregierung setzt laut Koalitionsvertrag auch auf die Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. „Wir vereinfachen und beschleunigen die notwendige Gewinnung von ausländischen Fachkräften und die Anerkennung von im Ausland erworbener Berufsabschlüsse“, heißt es im Kapitel Gesundheit und Pflege des Koalitionsvertrags. Damit knüpft sie an die Strategien der Vorgängerregierungen an. Seit 2012 ist eine Intensivierung der staatlichen Bemühungen für Abwerbeabkommen von Pflegekräften aus dem Ausland zu beobachten. 2013 wurde der bundesrepublikanische Arbeitsmarkt durch eine Novelle der Beschäftigungsverordnung für Pflegefachpersonal aus Drittländern geöffnet und im selben Jahr wurde das Programm „Triple Win“ zur internationalen Pflegekraftanwerbung aufgelegt, ein Gemeinschaftsprogramm der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung und der Bundesagentur für Arbeit.