TV-Ärzte/VKA: Keine Einigung bei Ärzte-Tarifrunde

Für die Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern heißt es weiterhin warten auf die nächste Gehaltserhöhung. Die Vorstellungen von Marburger Bund und VKA liegen noch weit auseinander.

Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis

Am 14. und 15. Februar 2023 fanden im Tarifstreit zum Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA weitere Gespräche statt. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung aufgelaufenen Inflation und zusätzlich eine weitere Steigerung der Entgelte um 2,5 Prozent.

Die Arbeitgeberseite, die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), hält eine derartige Erhöhung der Entgelte von insgesamt 12 Prozent für nicht finanzierbar. Nach erneutem Austausch der gegenseitigen Positionen, darunter auch zur Laufzeit eines möglichen Abschlusses und zur Nutzung von steuer- und beitragsfreien Einmalzahlungen, konnte letztlich kein Kompromiss erzielt werden.

Insolvenzrisiko der kommunalen Krankenhäuser befürchtet

Wolfgang Heyl, Verhandlungsführer für die VKA, beklagte die enormen Kostensteigerungen bei Energie und medizinischen Gütern. Es fehle an allen Enden an finanziellen Ressourcen. Die Kommunen blieben auf nicht refinanzierten Kostensteigerungen sitzen. Der Marburger Bund blende seiner Meinung nach diese Aspekte vollständig aus, weshalb es schwierig sei, einen Durchbruch zu erzielen.

Keinen Gegenvorschlag vorgelegt

Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, forderte die VKA auf, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und den Weg zu substantiellen Verhandlungen einzuschlagen. Die hohe Inflationsrate der zurückliegenden zwei Jahre habe die Reallohnentwicklung der Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre weitgehend aufgezehrt. Es liege kein Gegenvorschlag vor, der die finanzielle Situation der Ärzteschaft gerecht werde.

Fortsetzung der Gespräche

Die Verhandlungen werden am 3. und 4. April erneut in Berlin fortgesetzt. Bis dahin könnte eine Tarifeinigung in der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen vorliegen, wo die Gewerkschaften dbb beamtenbund und tarifunion sowie ver.di ähnliche Forderungen erhoben haben. Das Ergebnis könnte Einfluss auf diesen Tarifstreit für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern nehmen.