Bundeswehr verzeichnet sinkende Personalzahlen trotz verstärkter Rekrutierung

Die Bundeswehr kämpft weiterhin mit einer rückläufigen Gesamtanzahl an Soldaten und Soldatinnen. Das Bundesverteidigungsministerium sieht dennoch positive Entwicklungen bei den Neueinstellungen und spricht von einer „Trendumkehr“.

Die Personalstärke der Bundeswehr ist zum Jahresende 2024 erneut geschrumpft. Aktuell dienen etwa 181.150 Menschen in den deutschen Streitkräften, was einen Rückgang von rund 350 Personen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Noch deutlicher wird die Personallücke im Zweijahresvergleich: Ende 2022 gehörten noch 183.050 Männer und Frauen der Truppe an. Die ursprünglich angestrebte Sollstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten erscheint angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und des Ukraine-Konflikts ohnehin als zu niedrig bemessen.

Besonders betroffen von den Personalrückgängen ist die Gruppe der Zeitsoldaten, die sich für einen befristeten Dienst in der Bundeswehr verpflichten. Bei den Berufssoldaten und freiwillig Wehrdienstleistenden konnte hingegen ein moderater Anstieg verzeichnet werden.

Das Verteidigungsministerium zeigt sich trotz der insgesamt rückläufigen Zahlen optimistisch. Mit etwa 20.300 Neueinstellungen im vergangenen Jahr wurde hier ein Zuwachs von acht Prozent erreicht, was etwa 1.500 zusätzliche Dienstantritte bedeutet. Die Ministeriumssprecherin betonte, dass 2024 damit das erfolgreichste Rekrutierungsjahr seit 2019 war.

Positive Entwicklungen zeigen sich auch im zivilen Bereich: Die Zahl der Zivilbeschäftigten stieg leicht auf 81.600 Personen. Auch der Reservistendienst verzeichnete Zuwächse: Insgesamt 20.100 Reservistinnen und Reservisten stehen der Bundeswehr zur Verfügung, darunter 1.700 Frauen – ein Anstieg gegenüber den 19.100 Reservedienstleistenden des Vorjahres.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/bundeswehr-soldaten-zahlen-rueckgang-2024