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Unbewusste
digendes, zum Beispiel, wenn eine Spielsucht in eine individuell
und sozial verträglichere Beschäftigung überführt werden kann.
Übertragung
Die Übertragung ist ein unbewusster Abwehrmechanismus der
menschlichen Psyche (nach Sigmund Freud): Ein Mensch über-
trägt alte – oftmals verdrängte – Gefühle und Erwartungen aus
der Kindheit unbewusst auf aktuelle Beziehungen und reaktiviert
sie in diesem Kontext. Diese Gefühle waren im Ursprung vielleicht
auf die Eltern oder Geschwister bezogen, bleiben aber auch im Er-
wachsenenalter in der Psyche präsent und wirken dort weiter. Im
Grunde sind Übertragungen weitgehend normal und verbreitet.
Sie können aber zu Spannungen führen, wenn die übertragenen
Gefühle sich gegenüber gegenwärtigen Beziehungen als nicht an-
gemessen erweisen. Der Begriff ist eng verwandt mit dem Begriff
der
→
Projektion
.
Unbewusste
Das Unbewusste ist in der Psychologie jener Bereich der mensch-
lichen Psyche, der dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich ist.
Die Tiefenpsychologie und in zunehmendem Maße auch die mo-
dernen Neurowissenschaften gehen davon aus, dass unbewusste
psychische Prozesse das menschliche Handeln, Denken und Füh-
len entscheidend beeinflussen. In der Umgangssprache wird für
das Unbewusste auch der Begriff Unterbewusstsein verwendet.