174
www.metropolitan.deGlossar
Identifikation
(lat. „idem“ = derselbe, „facere“ = machen)
Wörtlich übersetzt, bedeutet der Begriff „gleichsetzen“. Die Psy-
chologie bezeichnet damit einen Prozess, bei dem sich ein Mensch
in einen anderen Menschen einfühlt. Dabei werden – bewusst
oder unbewusst – zum Beispiel Teile des Gefühlslebens des ande-
ren als eigene erkannt, und man empfindet mit dem anderen mit.
So identifizieren sich bereits kleine Kinder erst mit den Eltern –
dabei meist entweder mit der Mutter oder mit dem Vater – und
später mit Gleichaltrigen. Die Identifikation mit Geschlechterrollen
ist weit verbreitet. Beispielsweise identifizieren sich Mädchen oder
Jungen mit dem Frauen- oder Männerbild, das ihnen von ihrer
Umwelt oder in den Medien präsentiert wird, und übernehmen
dementsprechend bestimmte Verhaltensweisen, die sie als ihrem
Geschlecht zugehörig erachten.
Intuition
(lat. „intueri“ = betrachten, erwägen)
Bezeichnet ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen,
Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entschei-
dungen zu erhalten, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes,
etwa ohne Schlussfolgerungen. Als grundlegende menschliche
Kompetenz verstanden, ist Intuition die zentrale Fähigkeit zur In-
formationsverarbeitung und zur angemessenen Reaktion bei gro-
ßer Komplexität der zu verarbeitenden Daten. Sie führt sehr oft
zu richtigen beziehungsweise guten Entscheidungen. Intuition ist
damit die Grundlage aller Kreativität. Der danach einsetzende
Intellekt führt nur noch aus beziehungsweise prüft bewusst die
„Ergebnisse“, die aus dem Unbewussten kommen. Neuere wis-
senschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass uns Intuition
manchmal – und nicht zuletzt in komplexen Situationen – bessere
Entscheidungen treffen lässt als mit dem bewussten Verstand. Das