Schrumpfung wider Willen

Mehr als 4.200 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben im letzten Jahr vorzeitig ihren Dienst quittiert.

Damit gibt es mehr Abgänge als Rekruten. Für die Wehrbeauftragte ist das Personalziel 2031 nicht erreichbar.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums hatte die Bundeswehr im Jahr 2022 mit der höchsten Abgangsquote seit sechs Jahren zu kämpfen. Insgesamt sind letztes Jahr mehr als 19.500 Soldatinnen und Soldaten aus dem Dienst ausgeschieden. Davon haben 4.200 die Bundeswehr sogar vorzeitig verlassen. Damit scheiden schon im zweiten Jahr in Folge mehr Soldatinnen und Soldaten aus dem Dienstverhältnis aus als neue eintreten. Hauptursachen sind eine dauernde Dienstunfähigkeit und ein Abbruch der sechsmonatigen Probezeit kurz nach Dienstantritt.

Högl sieht Personalziel 2031 nicht erreichbar

Angesichts der hohen Abbrecherquote zweifelt die Wehrbeauftragte des Bundes Eva Högl am Personalziel der Bundeswehr. Das vom Verteidigungsministerium verfolgte Ziel, die Personalstärke der Bundeswehr von aktuell 183.000 Soldatinnen und Soldaten auf 203.000 bis zum Jahr 2031 zu erhöhen, halte Högl für nicht erreichbar.

Die aktuelle Debatte zum Thema „Gesellschaftsjahr“ begrüßt die Wehrbeauftragte. Högl sieht darin einen guten Beitrag, um die Bundeswehr für die Zukunft gut aufzustellen. Eine solche Initiative müsse allerdings alle Geschlechter mit einschließen und möglichst viele Bereiche umfassen.

Quelle: zeit.de, Deutschlandfunk, zdf.de