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Verdrängung/Repression

die Verantwortung für eigene Probleme oder Unannehmlichkei-

ten zuzusprechen. Doch wenn das passiert, bleiben negative

Glaubenssätze inkognito und äußern sich auf eine schlecht les-

bare oder zunächst unverständliche Art und Weise.

Erlebt ein Mensch zum Beispiel inneren Druck oder Widerstand im

Beruf, ist er tendenziell geneigt, die Ursache nicht bei sich zu

suchen, sondern im Außen. Die Verantwortung wird gerne dem

Vorgesetzten, der Unternehmensführung oder der wirtschaftli-

chen Gesamtsituation zugesprochen.

Dabei sollten wir allerdings nicht vergessen, dass es auch Men-

schen gibt, die bei vergleichbarer Ausgangslage, zum Beispiel

einer kritischen wirtschaftlichen Phase, positiv und motiviert rea-

gieren und sich dabei gut fühlen. Es ist demnach eine Frage des

„inneren Umgangs“ mit den Herausforderungen, die „von Außen“

auf uns zukommen.

Wenn wir oder unsere Klienten, Kunden oder Patienten die Ver-

antwortung für unsere Glaubenssätze und die Qualität unseres in-

neren Zustandes von uns weisen, ins Außen drängen, hat dies zur

Folge, dass wir damit auch die Macht zur Problemlösung abge-

ben. Je mehr wir die Selbstverantwortung bezüglich der eigenen

negativen Glaubenssätze verlieren, desto mehr erschwert dies

eine konstruktive Beschäftigung damit und verhindert meist auch

eine authentische und selbstwirksame Lösung. In diesem Zusam-

menhang hat Altmeister Sigmund Freud die sogenannten Ab-

wehrmechanismen auf bahnbrechende Weise beschrieben. Einige

seien hier kurz erläutert:

Verdrängung/Repression

Unerwünschte Impulse der Persönlichkeit – oftmals als „niedere“

bewertet – können Schuld, Scham oder das Herabsetzen des

Selbstwertgefühls hervorrufen und werden deshalb von „höhe-

ren“ Ich-Instanzen in das Unbewusste verdrängt.