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Mentale Konstruktionen

manchmal erst nach einigen Sitzungen auf – so stark ist die

Mauer, die unser Unbewusstes als Schutzwall um seine Glaubens-

sätze gebildet hat.

Unsere Bewertungen und Glaubenssätze organisieren und struk-

turieren unser Leben. Sie zeigen uns an, was richtig ist und was

falsch, was gut ist und was schlecht, und geben uns Sicherheit

sowie Orientierung. Es sind die Glaubenssätze, die uns zum Ent-

scheiden und Handeln bewegen. Viele zeigen sich in sehr positiver

Wirkung, so dass sie uns im Leben unterstützen, stärken und för-

dern. Mit einer optimistischen Einstellung und dem Glauben, dass

wir Glück haben werden und es letztendlich immer eine Lösung

gibt, wirkt das auf unsere Mitmenschen oftmals, als wandelten

wir nur auf der Sonnenseite des Lebens. Wir haben Elan, packen

die Dinge an, gehen mutig und angstfrei auf Menschen zu und

freuen uns des Lebens.

Aber es gibt auch die andere Seite. Negative Glaubenssätze beein-

flussen uns nicht unbedingt in gewünschter Weise. Sie sind Ener-

gieräuber, ziehen uns runter und lassen uns im Leben das halb-

leere Glas sehen. Wenn wir glauben, dass wir vom Pech verfolgt

werden, nie wirklich Glück haben, verfolgen wir eher die Vogel-

Strauß-Politik, stecken schnell den Kopf in den Sand und bremsen

uns dadurch im Grunde selbst.

Doch wie schaffen es diese gedachten und geglaubten Formulie-

rungen, so tief und nachhaltig in uns und auf uns zu wirken?

Glaubenssätze haben eine Tiefenstruktur. Sie nehmen im Unbe-

wussten einen tieferen Bedeutungsraum ein, in dem sich alle

Emotionen, Erfahrungen, Erlebnisse und Gedanken verbergen. In-

nerhalb dieses Bedeutungsraumes findet sich sowohl Positives als

auch Negatives. Wir treffen dort auf Erfahrungen von leichter

emotionaler Intensität bis hin zu tiefen Prägungen, denn alles

Erlebte hinterlässt mehr oder weniger tiefe Spuren. Diese Spuren

bestehen zum einen aus den erlebten Erfahrungen selbst, zum

anderen aber aus unseren mit den Erfahrungen untrennbar ver-