

Vorwort
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Veränderte Rahmenbedingungen, vor allem die Neuorientierung
des öffentlichen Sektors, welche mit dem Begriff „Ökonomisierung“
treffend beschrieben werden kann, haben auf Social-Profit-Organi-
sationen erhebliche Auswirkungen.
Diese Neuorientierung zeigt sich in der Entwicklung der öffent-
lichen Verwaltungen vom Bürokratiemodell zum, an Konzeptio-
nen privatwirtschaftlicher Unternehmen angelehnten, New Public
Management.
Dieser Paradigmenwechsel bewirkt eine Veränderung der Bezie-
hung zwischen der öffentlichen Hand als Kostenträger sozialer
Dienstleistungen und Social-Profit-Organisationen als deren Anbie-
ter. Die Finanzierung dieser sozialen Dienstleistungen, die bisher
häufig dem Gießkannenprinzip folgte, wird nun mehr und mehr
von der wirtschaftlichen Argumentation und der Frage nach Wir-
kung abhängig gemacht.
Auch entsteht durch diese veränderten Beziehungen ein verstärkter
Wettbewerb zwischen den Anbietern sozialer Dienstleistungen.
Zudem drängen Start-Ups auf den Markt, die sich dem „Sozialunter-
nehmertum“ verschrieben haben und den traditionellen sozialen
Organisationen auf dem Sozialmarkt Konkurrenz machen.
Eine weitere Herausforderung für Social-Profit-Organisationen ist
die – zumindest in Österreich – aktuell dominierende neoliberale
Werthaltung der politischen Systeme und die daraus resultierenden
Beschränkungen der Haushalte des Bundes, der Länder sowie der
Kommunen, die sich in, zum Teil massiven, Kürzungen der Gesund-
heits- und Sozialbudgets ausdrückt.
Gleichzeitig lässt sich ein gesellschaftlicher Wandel feststellen, der
auch zur Entsolidarisierung führt und mit einem einher gehenden
Vertrauensverlust die Social-Profit-Organisationen letztlich einem
gesteigerten Rechtfertigungsdruck seitens ihrer Stakeholder und
auch der Steuerzahler aussetzt.
Die genannten Entwicklungen verlangen von Social-Profit-Orga-
nisationen nun verstärkt die Professionalisierung ihrer Zielsetzungs-,
Steuerungs- und Kontrollprozesse, um ihre strategischen Ausrich-
tungen diesen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Nur
so werden sie weiterhin ihrem Auftrag und ihren Zielgruppen