Geleitwort zum Handbuch
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Geleitwort zum Handbuch
Wir sind es gewohnt, in einem Sozialstaat zu leben und als zustän-
digen Adressaten für die Lösung unserer sozialen Problemlagen
stets die „Gesellschaft“ zu sehen. Dies führte in der Konsequenz
auch dazu, dass die Soziale Arbeit in ihrem beruflichen Selbstver-
ständnis eine anwaltschaftliche Funktion, das Einfordern und Durch-
setzen von Rechten für die eigene Klientel, entwickelt hat.
Nun kennen wir aus der Theorie und aus der praktischen Erfahrung
von planwirtschaftlichen staatlichen Systemen das Phänomen des
Staatsversagens, staatliche Systeme müssen stets eher standardisiert,
träge und inflexibel sein. Das ist auch völlig richtig so, denn jedes
staatliche Handeln muss durch den Gesetzgeber legitimiert, recht-
lich kodifiziert und durch eine Verwaltung flächendeckend um-
gesetzt werden – und das ist auch gut so. „Das Schneckentempo ist
das normale Tempo jeder Demokratie“, wie es der ehemalige Bun-
deskanzler Helmut Schmidt formulierte. Schnelle, unkonventionelle
Lösungen sind nicht der Regelfall eines staatlichen Systems.
Die Konzentration auf den Sozialstaat und die gesellschaftliche Ver-
antwortung lenkt auch ab von den Möglichkeiten des Einzelnen
oder von Unternehmen.
Hier setzen die Social Entrepreneurs
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an: Sie gehen unternehmerisch
an die Sache heran und entwickeln Lösungen. Damit wird vielleicht
nicht die ganze Gesellschaft flächendeckend umgestaltet, aber es
sind nicht nur politische Ideen und Forderungen, sondern umge-
setzte Lösungen. Sie können in Bereichen ansetzen, die dem Staat
verschlossen sind und mit einer dem staatlichen System fremden
Innovationskraft und Flexibilität.
Wesensmerkmal der Social Entrepreneurs ist die Existenz einer eige-
nen Lösungsidee – eine reine Duplizierung bereits existierender staat-
licher Leistungen macht den Entrepreneur weitgehend überflüssig.
Die Idee muss einen ausreichenden Konkretisierungsgrad haben –
es darf nicht nur um das „Ansprechen von Problemen“ gehen, son-
dern eben um konkrete Lösungsideen. Letztlich lebt Social Entre-
preneurship von seiner eigenen Überlebensfähigkeit – der private
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Laut Duden lautet die Mehrzahl „Entrepreneure“. Da sich aber die Bezeich-
nung „Entrepreneurs“ in der deutschen Fachliteratur zwischenzeitlich ein-
geschliffen hat, verwenden wir ebenfalls diesen Begriff.