als Produkt unserer Gefühlszustände bezeichnen. Sie teilen uns
mit, was in uns vorgeht. Unser Gehirn versucht deshalb, unsere
Gefühlszustände mittels Gedanken zu plausibilisieren. Um zu er-
forschen, was das im Ganzen oder im Detail ist und wie es auf den
Menschen wirkt, benötigen wir ein Verfahren, das diese zum
Großteil unbewusst ablaufenden Wechselwirkungen von Gedan-
ken und Gefühlen an die Oberfläche bringt.
Im Laufe meiner mittlerweile fast zwanzigjährigen Tätigkeit in den
Bereichen Coaching und Training habe ich einen Grundsatz ent-
wickelt, den sicherlich jeder nachvollziehen kann, der mit Men-
schen veränderungsorientiert arbeitet:
Die Qualität unseres Lebens hängt von den Fragen ab,
die wir uns und anderen stellen.
Diese Fragen können Menschen entweder in einen Negativstrudel
ziehen oder kreative Intelligenz fördern, um dadurch Zufrieden-
heit und Glück zu erlangen und zu einem authentischen Ich zu
finden. Deshalb bedient sich das ABC des Ich einer Ihnen gut be-
kannten und doch in mancher Ausführung sicherlich neuen Form
des Lenkens von Gedanken: den passenden Fragen zur richtigen
Zeit beziehungsweise im passenden Kontext.
Vielleicht kennen Sie – die folgende Passage ist natürlich auch auf
einen möglichen Gesprächspartner von Ihnen zu übertragen – die
Situation: Man steckt in einem Problem fest. Das kann persönli-
cher Natur sein, oder aber aus dem beruflichen Alltag stammen.
Vielleicht haben Sie sich geärgert, sind frustriert, grübeln und
denken das Gleiche immer und immer wieder. Trotz intensiver
Auseinandersetzung mit der Situation gelingt es jedoch nicht,
sich aus dem problematischen Gefühl herauszumanövrieren. Sie
suchen verzweifelt nach einem Ansatz, doch offenbar ist weit und
breit keine Lösung in Sicht. Die Gedanken drehen sich im Kreis,
es entstehen Problemschleifen, bei denen sich gewohnte nega-
Der Weg zum ABC des Ich
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