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Wie soll Führung in Zukunft aussehen?

Sind Sie bereit für einen Paradigmenwechsel? Schauen wir uns zwei Versionen der

Zukunft an. Das Wunderbare an der Zukunft ist, dass Sie jederzeit die Wahl haben.

Sie müssen lediglich das Notwendige tun, um Ihre Vision von Führung zu erfüllen.

Vision

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Heute Nachmittag steht das Jahresgespräch mit einem veränderungsresistenten Mit-

arbeiter an. Als Sie vor einigen Jahren zur Führungskraft aufstiegen, waren Sie noch

voller Tatendrang. Sie gingen davon aus, dass jeder Mitarbeiter etwas gestalten will.

Und wenn nicht, will er doch wenigstens seine Aufgaben korrekt erledigen und nach

Möglichkeit keinen Stress mit seinem Chef oder seinen Kollegen. Mittlerweile wissen

Sie, dass dem nicht so ist.

Sie wissen genau, wie es ablaufen wird, das kommende „Aber-Gespräch“: Der

Mitarbeiter wird zögerlich zu Ihnen hereinkommen und sich leicht verunsichert set-

zen. Sie werden ihn fragen, wie das letzte Jahr so lief, er wird flüstern: „Passt schon.“

Sie werden ihn darauf ansprechen, dass sie letztes Jahr vereinbart hatten, dass er

mehr Verantwortung übernimmt und eigenständig Entscheidungen trifft. Er wird

erwidern, dass er sich alle größte Mühe gegeben hat, doch durch die Zusammen-

legung der beiden Abteilungen gezwungen war, sich in viele neue Sachgebiete einzu-

arbeiten. Sie werden entgegnen, dass es sich hier doch nur um ein neues Sachgebiet

handelt. Er wird darauf betonen, dass das zwar stimme, es sich aber dennoch um

viele kleine Unter-Sachgebiete handelt, die so schnell nicht zu überblicken sind und

er noch einige Zeit braucht, um sich hier durchzuarbeiten. Er wird mittlerweile im-

mer nervöser und um ihm nicht zu sehr auf den Zahn zu fühlen – was ohnehin

nichts bringen würde –, werden Sie ihm anbieten, dass Sie jederzeit für Fragen zur

Verfügung stehen, wenn er Hilfe braucht (schließlich haben Sie in einem Führungs-

ratgeber vor kurzem etwas über „Die Führungskraft als Coach“ gelesen). Ihr Mitar-

beiter wird daraufhin spürbar aufatmen. Zusätzlich werden Sie ihn dafür loben, dass

er sich so großartig in sein neues Gebiet einarbeitet, immerhin kam es noch zu kei-

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