1. Grundlagen der Ökonomie und die Einordnung der Sozialunternehmen
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der Sozialunternehmen
Häufig wird der Frage nachgegangen, ob die Soziale Arbeit „ökonomisiert“ werden
könne, dürfe oder solle. Die Ökonomisierungsdiskussion basiert auf der Grundan-
nahme, die Ökonomie müsse in den Sozialbereich erst eingebracht werden und es
bestehe eine (vermutlich politische) Wahlmöglichkeit, dies zu tun oder zu lassen.
Aus Sicht der Ökonomie stellt sich die Frage eher analytisch: Ist der Sozialbereich über-
haupt ein Bereich, der ökonomischer Analyse zugänglich ist? Erst dann können öko-
nomische Prinzipien und ökonomische Steuerungsinstrumente übertragen werden.
Dies soll im Folgenden geschehen, indem grundlegende Denkmodelle der Ökonomie
herausgearbeitet werden und die Übertragung auf den Sozialbereich erfolgt.
1.1 Grundtatbestände der Ökonomie
Gegenstand der Ökonomie ist das wirtschaftliche Handeln. Als „Wirtschaften“ wird
bezeichnet
• der rationale Umgang
• mit knappen Gütern
• bei Entscheidungsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Alternativen
• mit Hilfe des allgemeinen ökonomischen Prinzips und
• unter Einhaltung des finanzwirtschaftlichen Gleichgewichts.
Wirtschaftliche Handlungen sind demnach nicht auf einen von vorneherein definier-
baren „Wirtschaftsbereich“ beschränkt, sondern wirtschaftliche Handlungen sind die
Handlungen, die sich mit der Beseitigung von Knappheit in den verschiedenen Berei-
chen – Staat, Unternehmen, private Haushalte, Familien, Gruppen oder Individuen –
beschäftigen. Die Auswahl, ob sich die Ökonomie „zuständig“ fühlt, ist insofern abhän-
gig von der Frage, ob die oben genannten Kriterien zutreffen.
1.1.1 Rationalität
Ökonomisches Denken geht davon aus, dass sich Menschen Ziele setzen und diese auch
gezielt erreichen wollen. Dies bedeutet auf individueller Ebene bestimmte Freizeitziele
(die Radtour über die Alpen), Einkommens-, Karriere- oder Lebensziele. Auf gesell-
schaftlicher Ebene können dies wirtschaftliche Größen (das Bruttoinlandsprodukt) oder
andere Ziele (Umweltschutz, soziale Solidarität) sein. Und auf der mittleren Ebene kön-
nen dies eben unternehmerische Ziele (Bedarfsdeckung oder Gewinnmaximierung)
sein. Die bewusste Abwesenheit von Zielen – etwa während des Urlaubs, in einer Bezie-
hung – widerspricht dem nicht grundsätzlich, das Ziel ist hier die Schaffung eines Frei-
raums. Ziele können auch „Erhaltungsziele“ sein, also die Bewahrung von Gesundheits-
zuständen.
Definition von
wirtschaftlichem
Handeln
Wirtschaftliches
Handeln nicht auf
„Wirtschaftssektor“
beschränkt
Menschen kennen
ihre Ziele