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www.WALHALLA.de

Einführung

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Gesellschaftliche Relevanz

Auch der Blick auf einschlägige Statistiken

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zeigt die Notwendigkeit

eines Ratgebers. Deutschlandweit stehen mehr als 1,3 Millionen

Menschen unter Betreuung. In Bayern beispielsweise sind die Zahlen

von insgesamt 185.099 Betreuungsverfahren im Jahr 2008 auf

187.523 im Jahr 2013 gestiegen – bei 12,6 Millionen Einwohnern.

Somit kommen 14,88 Betreute auf 1.000 Einwohner Bayerns. Spit-

zenreiter im Ländervergleich ist Nordrhein-Westfalen mit 296.651

Verfahren im Jahr 2013 und 16,88 Betreuten auf 1.000 Einwohner.

Diese Zahlen sind neben anderen Faktoren vor allem der demogra-

fischen Entwicklung geschuldet, die sich in Zukunft noch stärker aus-

wirken wird. Die Stagnation der Betreuungszahlen auf hohem

Niveau darf keine falschen Hoffnungen wecken. Sie ist nur Folge der

Stärkung der Vorsorgevollmachten, wobei die Zahl derer enorm

gestiegen ist und ein weiteres massives Ansteigen der Betreuungen

verhindert hat. Zwar vermeiden Vorsorgevollmachten noch mehr

Betreuungen, aber nicht den Anstieg der Entscheidungen im medi-

zinischen Grenzbereich. Diesen Entscheidungen muss sich auch der

Bevollmächtigte stellen, zudem bedarf er betreuungsgerichtlicher

Genehmigungen.

Die betreuungsvermeidende Wirkung lässt sich anhand der regist-

rierten Vorsorgevollmachten nachweisen. So existierten 2005 insge-

samt 325.637 registrierte Vorsorgevollmachten, wobei 125.885 Neu-

eintragungen vorgenommen wurden. Im Jahr 2013 waren es bereits

2.278.556 Vorsorgevollmachten mit 421.962 Neueintragungen. Die

Erteilung einer Vorsorgevollmacht ist eine sinnvolle Möglichkeit,

seine Zukunft selbstbestimmt zu regeln. Jedoch müssen die weitrei-

chenden Folgen und Risiken einer Vorsorgevollmacht sorgfältig

durchdacht werden. Auch für diese Fragen gibt es Beratungsstellen

(vgl. Seite 15 ff.).

3

Betreuungszahlen 2012 bis 2013 (Auswertung und Aufbereitung von Horst Deinert),

http://www.bundesanzeiger-verlag.de/bt-prax/downloads.html#c24670

– Stand:

10.06.2015.