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Betroffen sind viele – und jeden kann es treffen
Die hier besprochenen „Entscheidungen in medizinischen Grenzbe-
reichen“ sind für alle Akteure emotional sehr belastend. Eine Bein-
amputation, die Einstellung oder Ablehnung einer künstlichen Er-
nährung, die Anwendung von Gewalt bei einer Heilmaßnahme oder
das Wegsperren und Fixieren eines Menschen müssen wohl überlegt
sein.
Erforderlich ist dabei eine intensive und vertrauensvolle Zusammen-
arbeit mit den Ärzten, Pflegekräften, Betreuungsbehörden und den
Betreuungsgerichten, wobei gegenseitige kritische Fragen nicht aus-
geschlossen werden dürfen.
Dieser Ratgeber wendet sich zum einen an Betreuer und Vorsorge-
bevollmächtigte. In der Regel unterscheiden sich die Rechte und
Pflichten beider Personengruppen nicht, so dass der Einfachheit hal-
ber beide Personengruppen angesprochen sind, auch wenn im Text
nur von Betreuern die Rede ist.
Darüber hinaus soll auch Ärzten, Pflegekräften, Verwandten und nicht
zuletzt den Betroffenen eine sachliche und neutrale Informations-
möglichkeit geboten werden.
Zwar bietet dieser Ratgeber das rechtliche Rüstzeug für alle Beteilig-
ten, die Lektüre kann aber eine individuelle Beratung nicht ersetzen.
Horst Böhm
Ulrike Böhm-Rößler