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Sachverhalt, also gewissermaßen einen die „Sache“ irgendwie strukturie-

renden Blick, um sie dokumentieren zu können. Man kann es auch so aus-

drücken: Einerseits werden Dokumentationen gebraucht, um soziale Wirk-

lichkeit erfassen zu können (Dokumentation zielt auf ein „Gesamtbild“, d. h.

auf die Erhöhung von Komplexität). Andererseits benötigt man Dokumenta-

tion, um soziale Wirklichkeit zuzurichten, konkret für sozialpädagogisches

Handeln zu operationalisieren (Dokumentation zielt auf „typische“ Schlüs-

selprozesse, d. h. die Reduktion von Komplexität):

Diese zunächst theoretische Feststellung erhält dort praktische Relevanz, wo

die Sozialpädagogin vor dem PC sitzt und grübelt, welche Entwicklungen

sie in die Teamvorlage für das nächste Hilfeplangespräch übernimmt und

welche nicht, oder wo sich ein Team überlegt, welche Bereiche und Katego-

rien zukünftig im Rahmen eines EDV-gestützten Dokumentationssystems

erhoben werden sollen. Ein selbstkritisches, reflexives Wissen um die grund-

legenden Widersprüche, die jede dokumentierende Tätigkeit beinhaltet, kann

hier blinde Flecken vermeiden helfen und Auswege weisen (z. B. durch die

systematische Nutzung von Mehrperspektivität in Dokumentationen).

Dokumentation

Erhöhung von

Komplexität

Reduktion von

Komplexität

zielt auf

zielt auf