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psychodynamischen Tiefendimension pädagogischer Prozesse. Schmidt

stellt ein stärker operationalisierendes Dokumentationsverfahren vor mit

dem Ziel, flexible Helfer zu einem besseren Überblick über Fallverläufe

und einer systematischeren Planung zu verhelfen.

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Wie Dokumentationsverfahren mit übergreifender Steuerung im Sinne

des Controlling verknüpft werden können, berichten Oliver Herweg und

Jürgen Strohmaier am Beispiel des Stuttgarter Umbauprojektes der

Hilfen zur Erziehung (mit dem Ziel sozialraumorientierter, flexibler

Erziehungshilfen; vgl. Früchtel u. a. 2001).

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In den letzten drei Beiträgen geht es um EDV-gestützte Dokumenta-

tionsverfahren: Helmut Kreidenweis gibt einen Überblick über das

Thema und benennt eine Reihe von Voraussetzungen für die erfolg-

reiche Einführung entsprechender Software (IT ist Chefsache und bei

der Einführung ist eine breite Beteiligung der Mitarbeiter/innen

wichtig); Günther Lachnit stellt die von ihm entwickelte Dokumenta-

tions-Software „PädNet“ vor und Doris Mollath berichtet über die

Einführung von PädNet in der von ihr geleiteten Einrichtung.

Auch wenn einige von Beiträgen auf die Notwendigkeit von beteiligungs-

orientierten Dokumentationsverfahren verweisen, und hier offenbar gerade

die EDV-gestützten Verfahren Stärken haben (vgl. Büttner u. a., Lachnit und

Mollath i. d. B.), so muss eine Lücke des Bandes dennoch klar markiert

werden: Ein spezieller Beitrag über Dokumentation und Beteiligung fehlt.

Was kann man zusammenfassend aus den Beiträgen lernen?

Erstens muss man sich der ganz unterschiedlichen Dokumentationszwecke

bewusst sein, die von der handschriftlichen Aufzeichnung als persönlicher

Reflexionshilfe bis zum legitimatorischen Bericht zur Vermeidung von

Schadensersatzansprüchen und vom Verbindlich-Machen von mündlich mit

einem betreuten Jugendlichen Ausgehandeltem („Contracting“) bis zur

Dokumentation zu Controllingzwecken reichen.

Zweitens muss sich jede Fachkraft bewusst sein, dass für Dritte bestimmte

Falldokumentationen in der sozialen Arbeit dazu neigen, Klienten und Sach-

verhalte auf das zu bearbeitende Problem, auf die geplante Hilfsmaßnahme