Mit den Arbeitshilfen zum Download Handbuch 3ʴHJHEHUDWXQJ Katja Koch Beratung, Schulung und Anleitung strukturiert organisieren und durchführen DNWXDOLVLHUWH $XʴDJH
Ȩ:HUN]HXJNRIIHUʥ für den Aufbau und %HWULHE HLQHU HUIROJUHLFKHQ 3ʴHJHEHUDWXQJ Dieses Organisationshandbuch schärft den Blick fürs Wesentliche und bietet konzentrierte Hilfe, um wichtige Zeit zu sparen: • Teil I stellt die verschiedenen Beratungsformen vor und gibt einen Überblick über die notwendige Organisation. Praxisberichte sollen für die Tätigkeit und GLH 'XUFKI¾KUXQJ GHU 3ʴHJHEHUDWXQJHQ XQG 6FKXOXQJHQ VHQVLELOLVLHUHQ • Teil II – das Herzstück dieses Handbuches – enthält wertvolle Checklisten, Musterprotokolle, Vorlagen, Formulierungshilfen, individuelle Beispiele mit mögliFKHQ 6FKXOXQJVLQKDOWHQ XQG YLHOH ZHLWHUH $UEHLWVKLOIHQ 6LH VWHKHQ .¦XIHULQQHQ und Käufern auch zum kostenlosen Download bereit. • Teil III erläutert leistungsrechtliche Problemstellungen, die klassischerweise bei fast jeder Beratung auftreten. • Teil IV dient zum Nachschlagen der aktuellen Vorschriften, Richtlinien und EmpIHKOXQJHQ ]XU 3ʴHJHEHUDWXQJ ,GHDO JHHLJQHW I¾U %HUXIVHLQVWHLJHU EHUHLWV HWDEOLHUWH 3ʴHJHEHUDWHU LQQHQ VRZLH DPEXODQWH 3ʴHJHGLHQVWH GLH LKUH %HUDWXQJV XQG 6FKXOXQJVOHLVWXQJHQ VWUXNWXULHUW organisieren und als Nachweis im Rahmen der Qualitätsprüfung nutzen möchten. Katja Koch, H[DP .UDQNHQVFKZHVWHU 4XDOLW¦WVEHDXIWUDJWH VHOEVW¦QGLJH 3ʴHJHEHUDWHULQ JHP¦¡ i XQG i D 6*% ;, ]HUWLʳ]LHUWH 3ʴHJHVDFKYHUVW¦QGLJH (UQ¦KUXQJVEHUDWHULQ ,QKDEHULQ XQG *HVFK¦IWVI¾KUHULQ GHU 3,= ȡ 3ʴHJHLQIRUPDWLRQV ]HQWUXP *PE+ :,66(1 )5 ',( 35$;,6 www.WALHALLA.de ,6%1 ȵ >'@
Gesamtinhaltsübersicht www.WALHALLA.de 7 Gesamtinhaltsübersicht Vorwort ...................................................................................................................................................... 14 Grußwort von Brigitte Bührlen Erste Vorsitzende bei Wir! Stiftung pflegender Angehöriger .................................... 17 Teil I: Die theoretischen Grundlagen ....................................................................... 19 I.1 Rolle und Potenzial der Pflegeberatung in Deutschland .......................... 21 Die Entwicklung der Pflegeberatung in Deutschland ................................................... 21 Steigende Zahl der Begutachtungen der Pflegebedürftigkeit .................................... 24 Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Beratung in der Pflege ................................ 24 Kostenstabilisierung im Krankenhaussektor ................................................................... 25 Kostenstabilisierung durch medizinische Versorgungszentren ................................... 25 Auswirkungen gemeinsamer Modellvorhaben für Unterstützungsmaßnahmen und -strukturen vor Ort und im Quartier ......................................................................... 27 Belastung pflegender Angehöriger und Unterstützungsfunktion der Pflegeberatung ............................................................................................................... 30 Anspruch auf Beratung und Wissensvermittlung ........................................................... 32 Fachliche Tipps und Gespräche ........................................................................................... 33 Pflegegradmanagement – den Pflegebedarf richtig einschätzen .............................. 37 Pflegeberater im Pflegegradmanagement ...................................................................... 39 I.2 Welche Beratungsangebote gibt es und was ist überhaupt Beratung? ............................................................................................................................ 42 Grundsätzliches zum Thema Beratung ............................................................................. 42 Individuelle Schulung und Beratungen im häuslichen Umfeld ................................... 44 Pflegeprävention: Vorsorge und bewusstes Verhalten zur Erhaltung der Gesundheit von Pflegepersonen ................................................................................ 49 Die Bedeutung der spezialisierten Ernährungsberatung im Alter ............................. 52 I.3 Aufgaben der Pflegekassen: Aufklärung, Auskunft, Organisation der Pflegeberatung ........................................................................................................ 55 Aufklärung und Auskunft (§ 7 SGB XI) ............................................................................. 55 Organisation der Pflegeberatung ...................................................................................... 56
Gesamtinhaltsübersicht 8 www.WALHALLA.de I.4 Pflegeberatung nach § 7a SGB XI ........................................................................... 57 Zweck und Inhalt der Pflegeberatung ............................................................................. 57 Anforderungen an Pflegeberater ...................................................................................... 59 Finanzierung, Beratungsgutschein .................................................................................... 59 Empfehlungen und Richtlinie des GKV-Spitzenverbandes ........................................... 60 I.5 Beratung nach § 37 Absatz 3 SGB XI .................................................................... 61 Anerkennungskriterien für neutrale und unabhängige Beratungsstellen zur Durchführung der Beratungsbesuche ........................................................................ 63 Ziel und Zweck der Beratung .............................................................................................. 64 Inhalte der Beratung ............................................................................................................. 66 Vergütung des Beratungseinsatzes ................................................................................... 67 (Psycho-)Soziale Grundlagen für den Beratungseinsatz ............................................... 68 Qualität im Beratungseinsatz ............................................................................................. 68 Durchführung des Beratungseinsatzes ............................................................................. 70 Formulierungshilfen zum Beratungsprotokoll ................................................................ 75 Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung .................................................................................. 76 I.6 Pflegekurse nach § 45 SGB XI ................................................................................... 77 Allgemeines zu den Pflegekursen nach § 45 SGB XI ...................................................... 77 Arten von Pflegekursen – Präsenz und Online ............................................................... 79 Keine Kosten für Kursteilnehmer ....................................................................................... 80 I.7 Kommunikation ................................................................................................................ 81 Lösungsorientierte Kommunikation in der Pflegeberatung ........................................ 81 Kommunikationsformen in der Pflegeberatung ............................................................ 82 Resilienz und Stressbewältigung für pflegende Angehörige ...................................... 82 Überlastung kann zu Aggressionen führen ..................................................................... 84 I.8 Aus der Praxis von Pflegeberaterinnen .............................................................. 86 Umsetzung der Beratung und Schulung .......................................................................... 86 Wirtschaftlichkeit der Pflegeberatung – strukturierte und evidenzbasierte Beratung und Schulung ........................................................................................................ 92
Gesamtinhaltsübersicht www.WALHALLA.de 9 Tourenplan für Pflegeberater – Beispielwoche ............................................................. 94 Rechtstipps: Selbständigkeit als Pflegeberater ............................................................. 98 Teil II: Werkzeugkoffer: Checklisten, Muster, Vorlagen ......................... 101 II.1 Profilbild eines Pflegeberaters in einem ambulanten Pflegedienst ...... 103 Stellenbeschreibung Koordinator Pflegeberater/in gem. § 45 SGB XI bzw. § 7a SGB XI ................................................... 104 IT-Ressourcen und Software in der Pflegeberatung .................................................... 106 Datenschutzrechtliche Hinweise für Mitarbeiter .......................................................... 107 II.2 Bedarfserhebungen ...................................................................................................... 112 Bedarfserhebungsbogen für eine Pflegeberatung/Pflegeschulung ......................... 113 Checkliste: Beratungsgespräch ......................................................................................... 116 Muster eines Besuchsberichts/Wochenberichts ............................................................. 117 Checkliste: Assessment des Sturzrisikos .......................................................................... 118 Checkliste: Assessment und Beratung bei Kontrakturgefahren ................................ 119 Checkliste: Beratung bei Demenz .................................................................................... 121 Checkliste: Beratung bei Dekubitusrisiko ....................................................................... 122 Checkliste: Beratung Kontinenzerhaltung bzw. Inkontinenz .................................... 124 Checkliste: Beratung zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung ............................ 125 II.3 Pflegekurse, Pflegeschulungen nach § 45 SGB XI ....................................... 126 Qualifikationserfordernisse ............................................................................................... 126 Hinweise zur Durchführung von Pflegekursen für pflegende Angehörige ........... 126 Sachliche Voraussetzungen für den Pflegekurs ............................................................ 126 Anmeldung bei der Pflegekasse ....................................................................................... 127 Muster: Anmeldung Pflegeschulung/Pflegekurs .......................................................... 128 Konzept für eine Schulung in der häuslichen Umgebung nach § 45 SGB XI .......... 130 Angehörigenkurs: Anforderungen im Pflegealltag kennen und mit Resilienz meistern ................................................................................................................................. 132
Gesamtinhaltsübersicht 10 www.WALHALLA.de Orientierungskurs: Was tun bei Pflegebedürftigkeit? ............................................... 135 Themenbereiche für Basispflegekurse ............................................................................ 136 Themenbereiche für Spezial- und Kompaktpflegekurse ............................................ 137 Pflegekurs: Finalpflege ....................................................................................................... 138 Pflegekurs: Ernährung bei onkologischen Patienten .................................................. 138 Pflegekurs: Der „schwierige“ Patient .............................................................................. 139 Pflegekurs: Der Schmerzpatient ....................................................................................... 139 Pflegekurs: Edukation Demenz ........................................................................................ 140 Pflegekurs: Entspannungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige ..................... 142 Online-Pflegekurse .............................................................................................................. 143 Pflegekurs: Grundlagen der häuslichen Pflege – erlernen Sie Basiswissen für die Pflege daheim ................................................................................................................ 143 Pflegekurs: Alzheimer und Demenz – verständliche Erklärungen und Ansätze für den Umgang mit den Erkrankungen ........................................................................ 145 Pflegekurs: Sicherheit im Pflegealltag – alles über Sicherheitsvorkehrungen und Unfallprävention ......................................................................................................... 146 Pflegekurs: Wohnen und Pflege im Alter – Gestaltungs- und Anpassungs- möglichkeiten für ein barrierefreies Zuhause ............................................................... 148 Orientierungskurs: Rechtliche Vorsorge für den Ernstfall – Informationen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ......................................................... 150 Pflegekurs: Selbstfürsorge durch Achtsamkeit – Techniken für Ihre körperliche und seelische Gesundheit .................................................................................................. 151 Pflegekurs: Pflegen nach einem Schlaganfall – Besondere Pflegeanforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten .................................................................................. 153 Teilnehmerliste für Pflegekurse (Online und Präsenz) ................................................ 155 Teilnahmezertifikat ............................................................................................................. 156 Feedbackbogen .................................................................................................................... 157 Zufriedenheitsbefragung zu den Hausbesuchen der individuellen Schulung gem. § 45 SGB XI .................................................................................................................. 158 Protokollwesen ..................................................................................................................... 160 Überleitungspflege-Schulungsprotokoll gem. § 45 SGB XI ........................................ 162 Rechnungsbegründende Unterlagen ............................................................................. 164 Beilage zur Abrechnung der Pflegeberatung gem. § 45 SGB XI ............................... 165
Gesamtinhaltsübersicht www.WALHALLA.de 11 Datenschutz- und Einwilligungserklärung zur Pflegeberatung gem. § 45 SGB XI/§ 7a SGB XI ............................................................................................ 166 Umsatzsteuerbefreiung von Angehörigenkursen ........................................................ 168 Muster: Widerspruch bei abgelehnten Schulungen und Pflegekursen gem. § 45 SGB XI .................................................................................................................. 172 Checkliste: Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung einer Pflegeberatung gem. § 45 SGB XI .................................................................................................................. 175 Die digitale Sprechstunde: Leitfaden für strukturierte telefonische Schulung (§ 45 SGB XI) ......................................................................................................................... 177 Teil III: Typische rechtliche Fragestellungen ....................................................... 179 III.1 Pflegebedürftigkeit, Pflegegrade, Feststellungsverfahren, Widerspruch ..................................................................................................................... 180 Begriff der Pflegebedürftigkeit ....................................................................................... 180 Maßgebliche Bereiche zur Beurteilung der Pflegebedürftigkeit ............................ 180 Pflegegrade ........................................................................................................................... 181 Gutachten zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit: Vorbereitung und Begleitung des Begutachtungstermins ......................................... 181 Schweigepflichtsentbindung ............................................................................................. 196 Selbstauskunft zum Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung ....................... 197 Stellungnahme der Pflegeberatung in Bezug auf das Begutachtungsinstrument zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit im Sinne des SGB XI .................................. 202 Widerspruchsbegutachtung .............................................................................................. 205 Sozialgerichtsverfahren ...................................................................................................... 206 III.2 Weiterzahlung von Pflegeleistungen bei Unterbrechungs- tatbeständen .................................................................................................................... 208 Weiterzahlung von Pflegegeld ......................................................................................... 208 Weiterzahlung von vollstationären Pflegeleistungen ................................................. 210 III.3 R enten-/Arbeitslosenversicherungspflicht der Pflegepersonen ......... 210 Grund für Unterbrechung liegt beim Pflegebedürftigen ........................................... 212 Grund für Unterbrechung liegt bei Pflegeperson ........................................................ 212 Auslandsaufenthalt des Pflegebedürftigen ................................................................... 212
Gesamtinhaltsübersicht 12 www.WALHALLA.de III.4 O rganisation und rechtliche Grundlagen der ambulanten Anschlussversorgung .................................................................................................. 213 Entlassmanagement (§ 39 Absatz 1a Satz 9 SGB V) ..................................................... 213 Krankenhausvermeidungspflege (§ 37 Absatz 1 SGB V) ............................................. 214 Die Unterstützungspflege (§ 37 Absatz 1a SGB V) ....................................................... 214 III.5 Pflegehilfsmittel richtig beantragen ................................................................... 217 Pflegehilfsmittel: Anspruch gemäß SGB XI .................................................................... 217 Pflegehilfsmittel: Es gibt zwei Arten ............................................................................... 217 Pflegehilfsmittel: Diese Anforderungen müssen erfüllt sein ..................................... 218 Richtlinien zur Empfehlung von Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln durch Pflegefachkräfte ....................................................................................................... 219 Teil IV: Gesetzliche Grundlagen ..................................................................................... 223 IV.1 A uszug aus dem Elften Buch Sozialgesetzbuch (§§ 7, 7a, 7b, 37 Abs. 3 bis 8, 45 SGB XI) mit den Erläuterungen durch das Gemeinsame Rundschreiben zu den leistungsrechtlichen Vorschriften des SGB XI .............................................................................................. 225 § 7 Aufklärung, Auskunft .................................................................................................. 225 § 7a Pflegeberatung ............................................................................................................ 228 § 7b Pflicht zum Beratungsangebot und Beratungsgutscheine ................................ 234 § 37 Abs. 3 bis Abs. 9 [Beratungseinsatz] ....................................................................... 237 § 45 SGB XI Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen ...... 244 IV.2 Pflegeberatungs-Richtlinien .................................................................................... 246 Präambel ................................................................................................................................ 246 1. Die Pflegeberatung nach § 7a SGB XI ......................................................................... 247 2. Der Beratungsprozess – Verfahren und Inhalt der Pflegeberatung .................... 251 3. Qualitätsgesicherte Durchführung der Pflegeberatung ......................................... 263 4. Qualifikationen und Kompetenzen der Pflegeberaterinnen und Pflegeberater ............................................................................................................... 263 5. Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit ............................. 264
Gesamtinhaltsübersicht www.WALHALLA.de 13 6. Strukturierte Zusammenarbeit ..................................................................................... 265 7. Strukturierung der Abläufe für die Pflegeberatung ............................................... 266 8. Inkrafttreten ..................................................................................................................... 266 IV.3 E mpfehlung zur erforderlichen Anzahl, Qualifikation und Fortbildung von Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern ............ 267 Vorwort .................................................................................................................................. 267 § 1 Anzahl der Pflegeberaterinnen und Pflegeberater .............................................. 268 § 2 Berufliche Grundqualifikation ................................................................................... 269 § 3 Qualifikationsanforderungen .................................................................................... 269 § 4 Weiterbildungen ........................................................................................................... 269 § 5 Pflegepraktikum ............................................................................................................ 272 § 6 Anerkennung bereits erworbener Qualifikationen .............................................. 272 § 7 Qualifikationsnachweise ............................................................................................. 273 § 8 Einsatz von Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern ........................................... 273 § 9 Fortbildung ..................................................................................................................... 273 § 10 Übergangsregelungen ............................................................................................... 274 § 11 Inkrafttreten ................................................................................................................ 274 IV.4 E mpfehlungen nach § 37 Absatz 5 SGB XI zur Qualitätssicherung der Beratungsbesuche nach § 37 Absatz 3 SGB XI .................................... 275 Präambel ................................................................................................................................ 275 1. Grundsätze ........................................................................................................................ 275 2. Zielsetzung des Beratungseinsatzes ............................................................................ 276 3. Strukturqualität ............................................................................................................... 276 4. Prozessqualität ................................................................................................................. 279 5. Ergebnisqualität .............................................................................................................. 283 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................... 285 Stichwortverzeichnis ................................................................................................................. 287
14 www.WALHALLA.de Vorwort Vorwort Die Pflegeberatung hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Element der Unterstützung für pflegende Angehörige entwickelt. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen wird sie zunehmend wichtiger – nicht nur als reine Informationsquelle, sondern als umfassende Hilfestellung, die pflegende Familienmitglieder in ihrer komplexen Situation entlastet und stärkt. Pflegebedürftigkeit betrifft viele Menschen – sei es durch eigene Betroffenheit oder als Angehörige, die Unterstützung und Versorgung organisieren. Tatsächlich wird der größte Teil der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Diese leisten nicht nur körperliche und emotionale Unterstützung, sondern stehen oft auch vor komplexen organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Herausforderungen. Hier setzt die Pflegeberatung an. Sie ist eine essenzielle Säule der Unterstützung für pflegende Angehörige, indem sie Orientierung bietet, individuelle Lösungen entwickelt und entlastende Maßnahmen aufzeigt. Fundierte Beratung und Schulung trägt dazu bei, Überforderung zu vermeiden, die Qualität der Pflege zu sichern und die Selbstbestimmung der pflegebedürftigen Person zu wahren. Mit der vierten Auflage des Handbuchs Pflegeberatung stelle ich eine umfassend aktualisierte und erweiterte Informationsquelle bereit. Basierend auf aktueller Gesetzgebung, praxisnahen Erfahrungen und fachlicher Expertise bietet dieses Werk eine wertvolle Hilfestellung für Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sowie für alle, die sich mit der Thematik befassen. Ziel ist es, die Beratungskompetenz zu stärken und pflegenden Angehörigen noch gezielter Unterstützung zu ermöglichen. 1. Was versteht man unter Pflegeberatung? Pflegeberatung umfasst ein breites Spektrum an Unterstützungsleistungen. Sie reicht von der individuellen Beratung zu Pflegeorganisation und -finanzierung über die Vermittlung von Pflegeleistungen bis hin zur emotionalen Begleitung. Ziel ist es, pflegende Angehörige in die Lage zu versetzen, die Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen, ihre eigenen Ressourcen zu schonen und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu sichern. 2. Bedeutung für pflegende Angehörige Die Mehrheit der Pflegeempfänger wird zu Hause von Angehörigen versorgt. Diese Verantwortung bringt nicht nur körperliche und organisatorische Herausforderungen mit sich, sondern auch emotionale und soziale Belastungen. Pflegeberatung leistet hier einen entscheidenden Beitrag, indem sie: ■ Entlastung bietet: Durch fachliche Beratung werden Überforderungssituationen frühzeitig erkannt und gemeinsam Lösungen entwickelt. ■ Orientierung schafft: Komplexe Informationslandschaften – sei es in der Gesetzgebung, bei Fördermöglichkeiten oder in der Vernetzung von Unterstützungsangeboten – werden verständlich aufbereitet.
www.WALHALLA.de 15 Vorwort ■ Selbstbestimmung fördert: Beratung hilft, individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen, sodass Entscheidungen gemeinsam und unter Berücksichtigung aller Perspektiven getroffen werden. 3. Ziele und Aufgaben der Pflegeberatung Die Ziele der Pflegeberatung sind vielfältig und greifen in unterschiedliche Lebensbereiche ein: ■ Optimierung der Pflegeorganisation: Beratung unterstützt dabei, Pflegeabläufe effizient zu gestalten und Ressourcen optimal zu nutzen. ■ Rechtliche und finanzielle Unterstützung: Aufklärung über gesetzliche Ansprüche und finanzielle Fördermöglichkeiten hilft, den administrativen Aufwand zu reduzieren. ■ Vernetzung mit weiteren Unterstützungsangeboten: Durch die Vermittlung an lokale und regionale Hilfsangebote wird ein Netzwerk geschaffen, das langfristig entlastet. ■ Stärkung der Eigenverantwortung: Indem pflegende Angehörige fundierte Entscheidungen treffen können, wird ihre Rolle gestärkt und das Gefühl der Kontrolle zurückgewonnen. 4. Rechtlicher und sozialer Kontext Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und sozialen Sicherungssysteme in Deutschland entwickeln sich stetig weiter. Neueste gesetzliche Reformen und Förderprogramme haben den Rahmen für die Pflegeberatung in den letzten Jahren erweitert und professionalisiert. Dies stellt sicher, dass Beratung nicht nur reaktiv erfolgt, sondern präventiv wirkt, indem pflegende Angehörige bereits frühzeitig in den Prozess eingebunden werden. 5. Herausforderungen und Lösungsansätze Trotz aller Fortschritte stehen die Pflegeberatung und die pflegenden Angehörigen vor erheb- lichen Herausforderungen: ■ Informationsflut und Bürokratie: Die Vielzahl an Regelungen und Fördermöglichkeiten kann überwältigend wirken. Hier setzt die Beratung an, indem sie gezielt und verständlich Hilfestellung bietet. ■ Ressourcenknappheit: Oftmals sind die personellen und finanziellen Mittel in vielen Regio- nen begrenzt. Innovative Ansätze und digitale Beratungskonzepte können hier neue Wege eröffnen. ■ Emotionale Belastungen: Neben praktischen Problemen stehen häufig auch psychische Belastungen im Vordergrund. Die Integration von psychosozialen Beratungsangeboten ist daher ein zentraler Bestandteil moderner Pflegeberatung.
Über die Autorin 16 www.WALHALLA.de 6. Zukunftsaussichten der Pflegeberatung Die Weiterentwicklung der Pflegeberatung wird maßgeblich von technologischen Fortschritten und der fortschreitenden Digitalisierung beeinflusst. Telemedizin, digitale Beratungstools und Online-Plattformen bieten neue Möglichkeiten, um Beratungsangebote flächendeckend und flexibel bereitzustellen. Gleichzeitig ist es wichtig, die persönliche Komponente beizubehalten, da gerade in belastenden Lebenssituationen der direkte menschliche Kontakt oft den größten Unterschied macht. Diese umfassende Darstellung soll nicht nur einen Einblick in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Pflegeberatung geben, sondern auch den unentbehrlichen Beitrag unterstreichen, den sie zur Stabilisierung und Verbesserung der häuslichen Pflege leistet. Indem wir gemeinsam an Lösungen arbeiten und uns stetig weiterentwickeln, können wir den Herausforderungen der modernen Pflege begegnen und die Lebensqualität von Pflegebedürftigen und ihren Familien nachhaltig sichern. Diese vertiefte Betrachtung zeigt, wie essenziell die Pflegeberatung in der heutigen Zeit ist. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an aktuelle Gegebenheiten leistet sie einen bedeutenden Beitrag, um pflegenden Angehörigen den Rücken zu stärken und eine qualitativ hochwertige Pflege zu ermöglichen. Ich hoffe, dass dieses Handbuch Sie in Ihrer wichtigen Arbeit begleitet und dazu beiträgt, Pflegebedürftige und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen. Ihre Katja Koch Über die Autorin Katja Koch, exam. Krankenschwester, selbständige Pflegeberaterin gem. § 45 und § 7a SGB XI, zertifizierte Pflegesachverständige, Ernährungsberaterin, Inhaberin/GF PIZ – Pflegeinformationszentrum GmbH
www.WALHALLA.de 17 Grußwort von Brigitte Bührlen Grußwort von Brigitte Bührlen Erste Vorsitzende der Wir! Stiftung pflegender Angehöriger Wenn nahestehende Menschen, gleich welchen Alters, pflegebedürftig werden, verändert sich nicht nur ihr Leben, sondern in besonderem Maße auch das ihrer Angehörigen. Von einem Tag auf den anderen stehen Angehörige nicht selten vor einer Vielzahl an körperlichen, emotionalen, organisatorischen und nicht zuletzt rechtlichen Herausforderungen. Die wenigsten Angehörigen verfügen über eine pflegerische Ausbildung oder Kenntnisse im Sozialrecht. Und doch wird von ihnen erwartet, dass sie oft aus dem Stand heraus handlungsfähig sind, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen, und Abläufe koordinieren. Sie sollen das alles regeln, haben aber meist keine Vorstellung davon, welche Anforderungen auf sie zukommen und welche Ansprüche sowohl der Pflegebedürftige als auch sie selbst stellen können. Sie haben keine Ahnung davon, wie unser komplexes Pflegesystem funktioniert. Als Angehöriger macht man sich in aller Regel auch gar keine Gedanken darüber, ob man moralisch oder rechtlich zur Unterstützung verpflichtet ist: Man kümmert sich einfach, weil die Notwendigkeit besteht. Da viele Angehörige rechtlich nicht bevollmächtigt sind, Entscheidungen zu treffen, sitzen sie nicht selten zwischen allen Stühlen: Sie wollen helfen, wollen im Sinne der pflegebedürftigen Person handeln und stoßen dabei an organisatorische und rechtliche Grenzen, die ihnen vorher weder bewusste noch bekannt waren. Zu diesen formalen Problemen kommt dann häufig auch noch eine nicht zu unterschätzende emotionale Belastung. Hier beginnt die zentrale Rolle der professionellen Pflegeberatung. Sie fungiert als Stütze, Orientierungshilfe und Anker in einem oft überfordernden Alltag. Für pflegende Angehörige sind Pflegeberater und -beraterinnen nicht nur Informationsvermittler. Sie sind fachkompetente Beratende, die zuhören und das Vorschriften-Dickicht verständlich machen, Handlungsoptionen und Perspektiven aufzeigen, Mut machen und zur Seite stehen. Sie zeigen gangbare Wege und Verfahren auf, wo man als Angehöriger oft nur Sackgassen sieht. Da viele Angehörige erst spät von ihrem Recht auf Beratung erfahren, bleiben Angebote häufig ungenutzt. Nicht wenige Ratsuchende erfahren Informationen als nicht auf ihre individuelle Situation zugeschnitten. Dabei ist gerade die pflegebegleitende Beratung ein entscheidender Baustein für eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf und für die Entlastung der sie zu Hause Pflegenden. Aus Sicht pflegender Angehöriger ist es daher von unschätzbarem Wert, wenn Pflegeberater und -beraterinnen über praxisnahes und verständliches Werkzeug verfügen, mit dem sie Rat- suchenden auf Augenhöhe begegnen. Das vorliegende Handbuch ist ein solches Werkzeug. Es bereitet komplexe rechtliche, organisatorische und praktische Vorgaben systematisch fachlich fundiert und gleichzeitig alltagsnah auf.
18 www.WALHALLA.de Grußwort von Brigitte Bührlen Das Handbuch Pflegeberatung unterstützt Pflegeberater und -beraterinnen dabei, Ratsuchenden in einer Lebensphase Orientierung zu geben, in der viele das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es hilft dabei gezielt zu beraten, strukturiert zu arbeiten und flexibel auf individuelle Fragen und Sorgen einzugehen. Denn eines ist sicher: Ohne eine verlässliche Pflegeberatung fühlen sich pflegende Angehörige oft allein und auf verlorenem Posten. Sie übernehmen Verantwortung, ohne darauf vorbereitet zu sein. Sie treffen Entscheidungen, ohne die langfristigen Folgen absehen zu können. Sie wollen helfen und geraten dabei nicht selten selbst an ihre Grenzen. Eine fundierte Pflegeberatung ist deshalb weit mehr als eine gesetzliche Pflichtleistung. Sie ist eine tragende Säule im Alltag zahlreicher Menschen. Und manchmal braucht es einfach nur jemanden, der zuhört und sagt: „Sie machen das gut. Sie sind nicht allein.“ Angehörige wünschen sich nicht nur als Teil eines Systems, sondern als Menschen, die ihr Bestes geben, gesehen und verstanden zu werden. Professionelle Pflegeberatung kann dabei mit Fachwissen und Empathie entscheidend unterstützen. Brigitte Bührlen WIR! Stiftung pflegender Angehöriger www.wir-stiftung.org Ihre Brigitte Bührlen
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