

viert, Arbeit aufzunehmen, geschweige denn, am Kurs teil-
zunehmen.
“
K
Sozialarbeiter in der Arbeitsvermittlung schildern folgende
Situationen:
„
Zuweisung des Klienten durch das Sozialamt; der Klient soll
in Arbeit vermittelt werden. Er hat null Motivation und lehnt
jeden Vorschlag ab.
“
„
Jugendlicher wird zugewiesen, soll Arbeiten oder Ausbil-
dung machen. Ist nicht motiviert, notwendige Wege zu gehen
oder hat keine Vorstellungen, was er will.
“
Der Auftrag, mit Jugendlichen zu arbeiten, die in Ausbildungs- und
Arbeitsverhältnisse vermittelt werden sollen, darauf jedoch
„
keinen
Bock haben
“
oder mit ihrem Bildungsstand nicht realisierbare, weit
überzogene Wünsche und Forderungen an die Gesellschaft und
Behörden haben, kann Sozialarbeiter an die Grenzen ihrer Leis-
tungsfähigkeit bringen.
Wenn Gerichte bei straffälligen Jugendlichen eine Betreuung anord-
nen, ergibt sich eine ähnliche Zwangssituation:
„
Betreuungen wer-
den vom Gericht angeordnet. Betroffene wollen oftmals keine
Betreuung.
“
Wer im Bereich der
„
Hilfe zur Arbeit
“
tätig ist, hat den Auftrag,
nicht auf Dauer materielle Unterstützung zu besorgen, ohne diese
Klienten zur Selbsthilfe zu motivieren. Diesen Typus bezeichnen wir
als unmotivierte Klienten. Diese Klienten befinden sich in einer
Notsituation. Sie können angeblich oder wirklich aus ihrer Problem-
lage nicht ohne Hilfe durch Soziale Arbeit herauskommen, die ihnen
oft gerade die
„
Hilfe zur Selbsthilfe
“
nicht vermittelt oder leisten
kann. Gleichwohl sind sie oft der Meinung, dass sie das können,
würde man sie nur lassen und nicht dauernd bevormunden. Auch
empfinden sie ihre Situation als eine, die von sozialer Benachtei-
ligung geprägt ist. Ihre reale Ausgrenzung wird so absolut gesehen,
dass für ihre Eigenverantwortung kein Platz bleibt.
„
Wenn man
mich nur in Ruhe ließe und mir die Mittel nicht vorenthalten würde,
die ich zu einem guten Leben brauche, dann wäre alles viel besser
und ich würde keine Hilfe benötigen.
“
Klienten mit dieser Perspekti-
ve haben oft lange andauernde Erfahrungen mit dem formellen
System sozialer Hilfen und sind auch davon mitgeprägt. Sozial-
arbeiter berichten bei Langzeitarbeitslosen oder Jugendlichen ohne
Soziale Arbeit ohne Motivation und Mitarbeit
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