

nalisierungsstrategien
“
4
der Sozialarbeit befördern, bei denen die
„
Hilfe als Kontrolle
“
vorgesehen ist. Das wäre dann die andere
Seite der soziale Hilfe kürzenden Aktivierungsstrategie des Staates.
Aktivierende Programme, die die soziale Situation von Klienten
nachweislich verbessern helfen, sind
–
wie jede Sozialarbeit
–
Hilfe
und Kontrolle, jedoch keineswegs Hilfe als Kontrolle. Es sind
–
konzeptionell und methodisch gesehen
–
wirksame Hilfen, die
überprüfbare Ergebnisse bringen. Vor welchen Herausforderungen
Sozialarbeiter bei der Aufgabe des Motivierens stehen, belegen
Äußerungen von Praktikern.
5
Wenn das Jugendamt seinem
„
Wächterauftrag
“
zur Sicherung des
Kindeswohls nachkommt, weil Kinder in ihrer Familie misshandelt,
vernachlässigt oder missbraucht werden, wenn die Jugendamtsmit-
arbeiter mit diesen Familien sozialarbeiterisch arbeiten wollen und
nicht gleich mit dem
„
schweren Geschütz
“
der Fremdplatzierung
reagieren oder vorübergehend in Obhut genommene Kinder wieder
in die Familie zurückgeführt werden sollen, können sie ohne moti-
vierende Arbeit keine wirkliche Mitarbeit der Familien erreichen. Sie
sind aber auf Mitarbeit angewiesen, um nachhaltige Verhaltensän-
derungen und veränderte Beziehungsstrukturen zu erreichen, die
die Sicherheit der Kinder in der Familie gewährleisten. Das gilt
gleichermaßen für die Arbeit von Familienarbeitern der Kriseninter-
vention, zum Beispiel des Programms
„
Familie im Mittelpunkt
“
(FiM)
und der Sozialpädagogischen Familienhilfe.
6
Eine schwierige Situation treffen Mitarbeiter des Jugendamts oder
der Sozialpädagogischen Familienhilfe an, wenn sie Hausbesuche
wegen drohender Kindesgefährdung vornehmen. Eine Sozialarbei-
terin äußert sich folgendermaßen:
„
Es handelt sich um eine lange
Fallgeschichte abgebrochener Hilfen, versuchter Heimunterbringung
usw. Eine allein erziehende Mutter hat ein ,betreutes
,
Kind. Es ist
häufig krank, geht nicht zur Schule, ist teils unterversorgt und weist
Soziale Arbeit ohne Motivation und Mitarbeit
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4
Vgl. Heite a. a. O.
5
Im Rahmen von Fortbildungen zur Sozialen Arbeit mit nicht motivierten
Klienten haben wir nach typischen Situationen in ihrer Praxis gefragt, in
denen sie mit unfreiwilligen oder nicht motivierten Klienten zu tun
haben, und wie sie damit umgehen. Daraus haben wir im Folgenden
einige Beispiele ausgewählt, die unsere Darstellung illustrieren.
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Gerd Gehrmann/Klaus D. Müller, Familie im Mittelpunkt, a. a. O.