

Keine Soziale Arbeit ohne Motivation
Das Erscheinen dieser 4. Auflage ist ein Indiz dafür, dass ein
anhaltender Bedarf an einer Klärung der Frage besteht, wie nicht-
motivierte Klienten erreicht werden können. Gemeinhin wird in der
Fachdiskussion von einem kooperativen Zusammenwirken von Fach-
kräften der Sozialen Arbeit und Klienten ausgegangen. In realiter ist
die jedoch häufig nicht der Fall und das bezieht sich nicht nur auf
Klienten in Zwangskontexten. Hinzukommt, dass dieses Thema in
der Fachliteratur weitgehend ausgeklammert wird.
Vor diesem Hintergrund will das vorliegende Buch für die Akteure
der Sozialen Arbeit einen notwendigen Beitrag zur Erweiterung
ihrer fachlichen Kompetenzen im Umgang mit nicht-motivierten
Klienten leisten.
Die Autoren weisen eingangs auf eine Grundbedingung der Sozialen
Arbeit hin. Sie führen aus, dass im Grunde genommen generell ohne
eine Motivierung der Klienten und ihre Mitwirkung keine erfolg-
reiche Soziale Arbeit möglich ist. Dem kann vorbehaltslos zuge-
stimmt werden. Anschließend wird ein interessanter Einblick in
Ansätze der 1950er und 1960er Jahre gegeben und aufgezeigt, dass
die seinerzeit praktizierte Casework bereits aktivierende Ansätze
enthielt. Sicherlich wäre in diesem Zusammenhang ein Transfer zur
heutigen Diskussion hilfreich. In den folgenden Beiträgen werden
verschiedene Konzepte sowie ein Phasenablauf eines aktivierenden
und motivierenden Ansatzes vorgestellt.
Die Autoren erheben den Anspruch, in Bezug auf ihr Thema die
Grundproblematik in verschiedenen Arbeitsfeldern zu beleuchten
und Praxishilfen für ein erfolgversprechendes Handeln mit der in
Rede stehenden Zielgruppe zu liefern. Es geht also nicht darum, eine
theoretische und konzeptionelle Verortung der Thematik und der
behandelten Konzepte vorzunehmen, vielmehr werden Techniken
vermittelt sowie Arbeitsmaterialien sowie Checklisten zur Verfügung
gestellt.
Das vorliegende Buch zielt auf die Entwicklung einer Perspektive für
die Arbeit mit nicht-motivierten Klienten und vermittelt dem Leser
ein Basiswissen zur Thematik.
Prof. Dr. Gerd Stüwe
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