Internationales Recruiting als Baustein der Personalstrategie
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der Fachkräftegewinnung im eigenen Land durchführen und pro-
fessionalisieren sollten (angefangen mit einem Employer Branding-
Strategieprozess), bevor sie sich im Ausland nach neuen Mitarbeitern
umschauen.
Der Employer Branding-Strategieprozess
Die Grundlage für die Modernisierung Ihrer Personalgewinnung
bildet der sogenannte Employer Branding-Strategieprozess.
Dabei entwickeln Sie zunächst eine sogenannte Arbeitgeber-
marke, indem Sie herausarbeiten, durch welches Alleinstellungs-
merkmal sich Ihr Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet,
welche Vorteile Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen haben und
für welches Personalthema Sie sich besonders einsetzen. Diese
zentralen Botschaften bilden das Dach über allen neuen Perso-
nalmarketing- und Recruiting-Maßnahmen, die Sie in Zukunft
durchführen – einschließlich des internationalen Recruitings.
Mehr Einzelheiten verrät mein Leitfaden „Employer Branding in
Sozial- und Pflegeeinrichtungen“:
http://bit.ly/2h3niqZ.Während bestimmte Erfolgsfaktoren für das internationale Re-
cruiting also allgemeingültig sind, weichen die Erfahrungen der Pio-
niere in anderen Aspekten stark voneinander ab: Der eine hält die
Rekrutierung von Auszubildenden für sinnvoller als die Rekrutie-
rung von Fachkräften mit Berufsabschluss, weil die Migranten in
Ausbildung das deutsche Gesundheitssystem von Grund auf ken-
nenlernen können. Der andere sieht es genau anders herum. Immer-
hin können Fachkräfte mit Berufsabschluss schneller als vollwertige
Pflegekräfte eingesetzt werden. Während der eine die Kooperation
aus zwei Partnern – deutscher Arbeitgeber und ausländisches Bil-
dungsinstitut – für die sinnvollste Lösung hält, weil „mehr Köche
nur den Brei verderben“, schwören andere auf ein Dreier-Netzwerk,
zu dem zusätzlich noch eine Personalagentur oder Organisations-
beratung gehört, um die komplexen Vorgänge zu steuern. Während
der eine die detaillierte Projektbeschreibung als Entscheidungs-
grundlage für ein Engagement im internationalen Recruiting un-
erlässlich findet, plädiert der andere dafür, flexibel zu bleiben und
die konkreten Rahmenbedingungen erst im Prozess nach und nach
festzulegen. Während der eine die Erfahrung gemacht hat, dass
Migranten am besten mit Deutschkenntnissen auf Niveau B1 nach