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Internationales Recruiting als Baustein der Personalstrategie

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lassen sich daraus unbedingt ableiten, nicht aber ein Königsweg,

mit dem Ihr internationales Recruiting-Projekt garantiert zum Erfolg

wird. Je mehr Beteiligte man befragt, desto klarer wird: Was für den

einen Arbeitgeber funktioniert, muss für den anderen nicht das

Richtige sein. Aus den drei Zutaten „Herkunftsland“, „Programm-

format“ und „Kooperationspartner“ lassen sich in unterschiedlichs-

ten Kombinationen unterschiedlichste Herangehensweisen zusam-

mensetzen, sodass kaum ein Projekt dem nächsten gleicht.

Einige grundsätzliche Erfolgsfaktoren werden allerdings überein-

stimmend von allen Experten bekräftigt. Einen davon unterstreicht

Jessica Hernández von der Unternehmensberatung contec: „Das

Erfolgsgeheimnis ist, das internationale Recruiting nachhaltig auf-

zubauen. Wer nach dem Motto vorgeht: ›Ist mir egal, ob sich die

internationalen Fachkräfte bei mir wohlfühlen, Hauptsache, ich

habe erstmal jemanden. Und wenn der eine geht, hole ich eben den

nächsten!‹, der wird keinen Erfolg haben. Wer halbherzig agiert

nach dem Motto: ›Jetzt hab‘ ich zwei Pflegekräfte aus Rumänien

geholt, als nächstes versuch‘ ich mal zwei aus Ungarn und dann ruh‘

ich mich erstmal zwei Jahre aus, weil mir das alles zu anstrengend

ist‹, der wird auch nicht weit kommen. Solch unüberlegter Aktionis-

mus führt nur zu Unzufriedenheit in der Stammbelegschaft.“ Wer

nach anderthalb Jahren entnervt das Handtuch wirft, hat ebenfalls

etwas falsch verstanden. Es ist noch viel zu früh, um über Erfolg

oder Misserfolg zu entscheiden. Ein solches Vorgehen zeigt nur, dass

das Projekt nicht informiert genug vorbereitet wurde. Konsens

herrscht auch darüber, dass ausländische Fachkräfte nicht einfach

nur nach Deutschland geholt und im Dienstplan eingeteilt werden

können, sondern umfangreiche Betreuung und Begleitung bei der

Integration brauchen. Massenanwerbungen (damit sind große Grup-

pen von 40, 50 oder mehr Personen auf einen Schlag gemeint) funk-

tionieren deshalb nicht, berichten verschiedene Projektverantwort-

liche übereinstimmend.

Genauso wichtig: Mit der Anwerbung ausländischer Fachkräfte soll-

ten Sie nur dann beginnen, wenn Ihre Mitarbeiter weitgehend zu-

frieden mit Ihnen als Arbeitgeber sind. Ihre Belegschaft wird einer

argen Belastungsprobe ausgesetzt werden. Und dafür braucht es

das stabile Grundgerüst einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit. Wenn

diese nicht vorhanden ist, sollten Sie zuerst Maßnahmen in dieser

Richtung ergreifen. Nicht zuletzt betonten viele meiner Gesprächs-

partner, dass Arbeitgeber zunächst alle modernen Möglichkeiten