15
Sozial
WIRTSCHAFT
Methodisches Vorgehen bei der Recherche und Datenquellen
ren“.
10
Die Befragten werden als Kooperationspartnerinnen im dis-
kursiven Prozess angesprochen. Es wird ohne Fragebogen gearbeitet.
Die Formulierung der Fragen wird der Situation individuell ange-
passt. Wenn es ratsam erscheint, werden Probleme vertieft und/oder
die Gesprächsführung geändert. Das Ziel wenig strukturierter Befra-
gungen ist es, die Sinnzusammenhänge (Meinungsstruktur) der Be-
fragten zu erfassen. Es geht um die offene Reaktionsmöglichkeit der
Befragten.
11
Aus dem so entstandenen Datenmaterial, angereichert durch weitere
Feldnotizen im Rahmen von Informationsgesprächen
12
auf Fachta-
gungen und in Telefonaten mit Praktikerinnen wurden die Ergebnisse
der Literaturrecherche ergänzt und die Handlungsanforderungen an
die Praxis formuliert.
10 Siehe Hopf, Christel (1995): Qualitative Interviews in der Sozialforschung. In: Flick
1995: 177.
11 Vgl. Atteslander 2006: 124.
12 Informationsgespräche mit zentralen Personen der Kinder- und Jugendhilfe ermöglichen es,
Kooperationszusammenhänge im jeweils spezifischen Kontext der Außenbeziehungen zu
sehen. Sie entstehen spontan, sind informell und werden nicht protokolliert. Erst anschlie-
ßend wird eine Feldnotiz vermerkt. Vgl. van Santen, Eric/Seckinger, Mike (2003): Koopera-
tion – Mythos und Realität einer Praxis – Eine empirische Studie zur interinstitutionellen
Zusammenarbeit am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe. München, S. 86. Siehe Anlagen-
band Teil B: Feldnotizen.