3. Risikomanagement in der Sozialwirtschaft www.WALHALLA.de 83 definierter Risikoappetit im Kontext einer Gesamtrisikostrategie festgelegt werden. Der Risikoappetit sollte die Unternehmenskultur widerspiegeln, mit den Wirkungszielen abgestimmt sein und bei Bedarf angepasst werden. Unternehmen sollten bei der Festlegung ihres Risikoappetits ihr allgemeines Risikoprofil berücksichtigen. Dementsprechend wird künftig die Übereinstimmung von Risikoappetit und strategischen Unternehmenszielen eine relevante Aufgabe für Unternehmen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass der definierte Risikoappetit über alle Unternehmensebenen hinweg kommuniziert und greifbar wird. Vor allem Entscheidungsträger müssen den Risikoappetit verstehen, denn dieser gibt ihnen den Rahmen vor, in dem sie Ressourcen verteilen und operativ agieren. • Ein Risikokommunikationskonzept ist ein essenzieller Bestandteil eines effektiven Risikomanagements, besonders in sozialwirtschaftlichen Unternehmen und ihrem komplexen Umfeld. Aufbauend auf einer strukturierten internen Kommunikation kann der Einbezug von externen Key-Stakeholdern in die Risikokommunikation durch Stellungnahmen, Workshops, Bewertungen, Prognosen etc. die Bewältigung von Krisen und Risiken unterstützen und als Teilaspekt die Resilienz der Organisation stärken. 3.4 Sozialwirtschaftliches Six-Forces-Modell Das folgend für die Sozialwirtschaft adaptierte Risikoanalysein- strument basiert auf Porters Five-Forces-Modell (Porter zit. nach Bruhn 2023, S. 116) und analysiert das Umfeld der sozialwirtschaftlichen Organisation. Es kann somit zur Risiko- und Stakeholder- identifikation eingesetzt werden. Die folgende Abbildung zeigt die Kernelemente des sozialwirtschaftlichen Six-Forces-Modell, wobei die Erweiterung des Porter Modells im Kräftebild „Umfeld/ Rahmenbedingungen“ erfolgt. Die Abbildung ist anonymisiert, da es sich um ein Auftragsprojekt im Bereich Kinder- und Jugendhilfe handelte.
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